Kelchbecherlinge – März 2011
Kelchbecherlinge
Sarcoscypha (v.l.n.r)
Sarcoscypha jurana (Boudier) Baral – Linden-Kelchbecherling
Sarcoscypha coccinea (Scopoli 1772:Fr. 1822)Lambotte 1887 (s. l.) – Scharlachroter Kelchbecherling
Sarcoscypha austriaca (Beck ex Saccardo) Boudier – Österreichischer Kelchbecherling
Text und Bilder von Ingeborg Dittrich
Allgemeines
Die Pilze der Familie Sarcoscyphaceae nehmen eine Mittelstellung zwischen den Ordnungen Pezizales und Helotiales ein: Ihre Asci öffnen sich zwar deckelartig, sind aber nach der Art vieler inoperkulater Becherpilze an der Ascusspitze wulstig verdickt (suboperkulate Asci). Die Gattung Sarcoscypha (Fries) Boudier 1885 ist in Deutschland mit 3 Arten vertreten. Ihre Asci sind einreihig, achtsporig, die Paraphysen rot pigmentiert. Die Pilze leben saprobiontisch an abgefallenen Ästchen, ihre Fruchtkörper sind schüssel- bis becherförmige Apothecien.
Vorkommen
(November) – Februar – April bis Mai; zur Zeit der ersten Schneeschmelze auf Gezweig, vor allem an Erle, Weide, Ahorn, Robinie, Ulme, Hasel, Buche, Linde Esche, Eiche. 2010 und 2011 konnte ich alle 3 Arten von Sarcoscypha, die in Baden-Württemberg vorkommen, zeitgleich finden. Dabei ist mir Folgendes aufgefallen:
Makroskopische Merkmale
Die Fruchtschicht bei jurana und coccinea ist nahezu nicht zu unterscheiden (leuchtend orange bis scharlachrot). Bei austriaca war sie dunkelrot also deutlich mehr rot.
Linden-Kelchbecherling
Sarcoscypha jurana
Substrat: nur Linde
Scharlachroter Kelchbecherling
Sarcoscypha coccinea
Substrat: Esche und Hasel
Österreichischer Kelchbecherling
Sarcoscypha austriaca
Substrat: Weide und Erle
Rand
bei S. jurana gelblich
bei S. coccinea gelb
bei S. austriaca gelb
Haare
Mikroskopische Merkmale
Sporen
S. jurana
S. coccinea
S. austriaca
Haare
S. jurana
S. coccinea
S. austriaca
Weitere Beobachtungen werden sich in den nächsten Jahren ergeben.
Wahrscheinlich hängt viel von dem Reifungsprozess der Fruchtkörper ab.
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