Gelbstieliger Muschelseitling – Februar 2024

Gelbstieliger Muschelseitling

Panellus serotinus (syn.Sacromyxa serotina)

serotin = spät

Volksnamen: Grüngelber Muschelseitling 

Englisch: Olive Oysterling

 

Allgemeines

Der Gelbstielige Muschelseitling, anders als es sich auf den ersten Blick vermuten ließe, gehört nicht in die Gattung der Seitlinge (Pleurotus) sondern zu den Zwergknäuelingen (Panellus). Der wissenschaftliche Name der Gattung „panellus“ stammt aus dem Lateinischen und ist die Verkleinerungsform von „panus“ (= Büschel), da die Fruchtkörper der Zwergknäuelinge gerne büschelig auf Holz wachsen. 

 

Panellus Serotinus, Gelbstieliger Muschelseitling

Foto: Claudia Görke

Vorkommen

  • Folgezersetzer und Schwächeparasit an Laubholz
  • Hauptsächlich von Oktober bis März
  • Dachziegelartig wachsend

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Exzentrischer, gelber, meist mit dunklen Schüppchen besetzten Stiel
  2. Die abrupt am Stiel endenden Lamellen
  3. Olivbrauner bis gelber Hut

Makroskopische Merkmale

 

Panellus Serotinus, Gelbstieliger Muschelseitling - Zeichnung Hanna Maser

Zeichnung: Hanna Maser

Hut: 4-10cm, muschelförmig, gelb-olivbraun (Farbe sehr variabel) mit gelatinöser Zwischenschicht in der Huthaut, die Oberseite der Hüte ist glatt, in feuchtem Zustand schmierig bis schleimig, der Hutrand ist jung eingerollt.
Lamellen: Cremefarben bis ockergelblich, gedrängt, gegabelt, gegen den Stiel scharf abgegrenzt
Stiel: exzentrisch, gelb, feinschuppig, stämmig, 1-4 cm lang, 1- 5 cm dick
Fleisch: Weißlich bis leicht ockerfarben, zäh, Geruch unauffällig, Geschmack etwas bitter
Sporenpulverfarbe: weiß

Panellus Serotinus, Gelbstieliger Muschelseitling - Detail

Foto: Claudia Görke

Mikroskopische Merkmale

 

Sporen: 4-6 x 1-1,5 (bananenförmig), glatt, amyloid

Basidien mit 4 Stirigmen und Basalschnalle

Zystiden bisweilen mit gelblichem Inhalt

Panellus Serotinus, Gelbstieliger Muschelseitling - Sporen

Foto: Claudia Görke

Panellus Serotinus, Gelbstieliger Muschelseitling - Zystiden

Foto: Claudia Görke

Panellus Serotinus, Gelbstieliger Muschelseitling - Zeiichnung Hanna Maser

Zeichnung: Hanna Maser

Verwertbarkeit

Kein Speisepilz – schmeckt muffig und bitter. Giftigkeit umstritten – es wurde schon behauptet, dass der Pilz Giftstoffe enthält, die sich im Fettgewebe des Menschen einlagern und beim Abmagern dann wieder freigesetzt werden. Zu diesem Thema ist der Artikel empfehlenswert: http://tintling.com/inhalt/2012/Muschelseitling.pdf. Die asiatische nah verwandte Art (Panellus edulis) wird in Japan als Speisepilz geschätzt. Er wird dort als Mukitake bezeichnet und gezüchtet und gilt als Heilpilz gegen Leberschädigungen. 

Verwechslungen 

Verwechslungen sind mit dem Austernseitling (Pleurotus ostreatus) möglich. Der Austernseitling und der Muschelseitling können auf denselben Baumstämmen nebeneinander vorkommen. Unterschieden werden kann der Gelbstielige Muschelseitling vom Austernseitling durch die gelbe Farbe am Stiel, die beim Austernseitling fehlt. Beim Austernseitling gehen die Lamellen bis zur Stielbasis. Auch ist der Olivton im Hut typisch für den Muschelseitling. 

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