Maipilz – Mai 2015

Maipilz

Calocybe gambosa

(Fr. 1821) Singer 1951

gambosus = hufartig

Allgemeines

Aus der Gattung Tricholoma wurden 1930 von Kühner die “Schönköpfe” als eigene kleine Gattung Calocybe abgetrennt; als Trennungsmerkmal gilt die Anfärbbarkeit des körnigen Basidien-Inhalts durch Karminessigsäure. Der Maipilz gehört zu den am längsten bekannten Pilzen der wissenschaftlichen Pilzkunde. Schon Clusius erwähnt ihn 1601, Fries benennt den Pilz 1836 Tricholoma georgii. In den Schweizer Pilztafeln wird der Name Calocybe georgii (Fr. ex Clus.)Kühn. Für die ockerfleckigen, kleineren „Mairitterlinge“ mit halbkugeligem Hut, eingerolltem Rand und cremefarbenen Lamellen gebraucht; die Pilze mit weißen, unregelmäßig gewölbten, einseitig oft hufartig eingebuchteten Hüten und weißen Lamellen werden als forma gambosum unter dem Namen „Hufritterling“ geführt.

Vorkommen

  • Schon im April (23.4. = Georgstag), vor allem aber im Mai,
  • auf Alpweiden jedoch erst im Juni;
  • in Wald, Feld und Wiesen, unter Hecken und Gebüschen, auch in Parkanlagen und Obstgärten;
  • in Bögen und Ringen wachsend,
  • auf Kalk,
  • sehr standorttreu.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die relativ frühe Erscheinungszeit;
  2. Der Habitus eines Ritterlings mit buchtig angehefteten Lamellen;
  3. Der ausgeprägte Mehlgeruch (Hüte aufbrechen);
  4. Die recht kleinen weißen oder cremefarbenen Sporen

Makroskopische Merkmale

Hut: 6 – 12 cm breit, weiß, cremefarben bis bräunlichgelb, halbkugelig, mit eingerolltem Rand oder auch wellig verbogen mit hufartig eingebuchtetem, glatten Rand, fleischig und trocken, mitunter felderig aufreißend;

Lamellen: weißlich bis blassgelblich, zuletzt blass schmutzigbraun, gedrängt bis sehr dicht stehend, buchtig, oft mit kleinem Zahn angeheftet, in Stielnähe mitunter gegabelt;

Stiel: 5-10/10-30, weiß, meist kurz, voll und fest, an der Basis auch gelbbraunfleckig und mit anderen Exemplaren verwachsen;

Fleisch: weiß bis blassgelblich, fest, mild, mit deutlichem Geruch und Geschmack nach frischem Mehr oder mehr gurkenähnlich, aber auch nach kienigem Holz riechend und mit leichtem Terpentingeschmack:

Sporenstaub: in Masse weiß bis cremefarben

Boletus aereus -Schwarzhütiger Steinpilz

Mikroskopische Merkmale

 

Elliptische, kleine, glatte und farblos-blasse Sporen, 4-7/2-3,5(4) μm groß

Verwertbarkeit

Geschätzter, wohlschmeckender Speisepilz, Marktpilz in einer noch pilzarmen Zeit; es wird wegen seines kräftig-starken Geschmacks aber auch vorhergehendes Abbrühen empfohlen. Das Myzel des Mairitterlings begünstigt im übrigen das Wachstum von Gräsern und Kräutern in seiner Umgebung.

Verwechslungen

Auch der Maipilz ist recht veränderlich. Gefährlich wäre eine Verwechslung mit dem zeitlich und örtlich zugleich vorkommenden sehr giftigen Ziegelroten Risspilz, Inocybe erubescens , mit kegel- bis glockenförmigem, radialgefasertem Hut, bräunlich verfärbenden Lamellen mit Neigung zum Röten, dies jedoch oft erst im Alter. Ebenfalls giftig ist der Riesenrötling, Entoloma sinuatum, der jedoch rötliche Lamellen besitzt und auch erst im Hochsommer wächst.

PDF Download

Sie können über den Button PDF den Inhalt dieser Seite gerne herunterladen.

PDF