Halskrausen-Erdstern – Dezember 2013
Halskrausen-Erdstern
Geastrum triplex
Junghuhn
triplex = dreifach
Allgemeines
Die Gattung Geastrum = Erdstern umfasst etwa 26 mitteleuropäische Arten, ausschließlich Saprophyten. Die anfangs kugelartigen Gebilde besitzen eine dickfleischige Außenhaut (Exoperidie), die sich sternförmig aufspaltet und blütenblattartig nach außen umbiegt, wobei die kleinere Innenkugel mit der Endoperidie freigelgt wird. Bei Reife öffnet sich der gebuckelte Scheitel der Innenkugel, die Mündung, so dass das rußartige Sporenpulver z. B. durch den Aufprall von Wassertropfen ausgestoßen werden kann. Geastrum triplex wurde 1840 von Junghuhn beschrieben und bereits 1697 von Paolo Boccone und 1729 von Micheli gut abgebildet. Grundlage für die Benennung der Erdsterne ist Persoons Werk „Synopsis methodica fungorum“ 1801. Bekannte Erdsternkenner waren Lloyd (Résumé of the Geaster) 1907 und Hollós (Die Gasteromyceten Ungarns 1904).
Zeichnungen auf dieser Seite von Dr. Hanna Maser
Vorkommen
- August bis Oktober;
- in warmen feuchten Laubwäldern, doch auch im Nadelwald;
- im dichten Falllaub leicht zu übersehen.
Typische Erkennungsmerkmale
- Die Größe und Fleischigkeit des Erdsterns
- Die dickfleischigen Lappen der Exoperidie;
- Der halskrausenartige, großschalige Wulst, dem die ungestielte Innenkugel aufsitzt;
- Die Mündung ist durch einen Hof scharf abgesetzt.
Makroskopische Merkmale
Ungeöffnet ist der subhypogäische Fruchtkörper (6 – 10 cm) einer Tulpenzwiebel ähnlich. Bei der Öffnung entsteht ein dreiteiliges Gebilde: Innen die von der Endoperidie eingeschlossene bovistartige Kugel, die in einer großen Schale (Halskrause) sitzt, darunter die aufgespaltenen Blätter der Exoperidie. Die Farbe des Fruchtkörpers ist marzipanbräunlich bis wachsgelblich.
Exoperidie: dickfleischig, in 4-7 Blätter aufgespalten, die sich mit ihren Spitzen nach unten krümmen können und dabei den Pilz etwas anheben;
Endoperidie: 3,5 cm Durchmesser, ungestielt sitzend, jung gelblich graubraun, später rötlichbraun, zuletzt düsterbraun;
Mündung: flach, deutlich abgesetzt (Kreislinie bildet einen „Hof“), seidenartig;
Sporenstaub: in Masse rußartig-braun gefärbt
Unterseite ohne Mycelialschicht, aber mit einigen anhaftenden Erde- und Sandteilchen Strahlen oft radial, seltener quer eingerissen.
Mikroskopische Merkmale
stark warzig,
4 – 4,5 – 5 μm groß,
Wärzchen recht dicht stehend
rundlich bis abgeflacht, deutlich, dunkelbraun
Capillitium dickwandig
bis ± voll
3 – 5 – 7 μm Ø,
lang und dünn auslaufend,
oft mit vielen kleinen Körnchen besetzt
Verwertbarkeit
Derartige „Pilzblumen“ sind schonenswert, als Speisepilz mithin bedeutungslos.
Verwechslungen
Durch den dreiteiligen Bau und die stattliche Größe eigentlich gut gekennzeichnet.
Der Kragenerdstern, Geastrum striatum besitzt eine gestielte Endoperidie, auch ist der Kragen wesentlich kleiner und nicht schalenförmig, sondern eben, seine Mündung ist gefurcht, die Endoperidie mehr bleigrau-schwarzbraun gefärbt, Nadelwaldpilz.
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