Scheiben-Lorchel – Mai 2016

Gyromitra ancilis

Scheiben-Lorchel

Gyromitra ancilis

(Pers. 1822:Fries 1822) Kreisel 1984

Allgemeines

Die Gattung Discina – Scheibling wurde 1974 von Harmaja, Kotlaba und Pouzar wieder mit Gyromitra = Lorchel vereinigt, Discina wird Subgenus. Die etwa fünf mitteleuropäischen Arten dieser Untergattung leben als Boden- und Holzsaprophyten und sind durch ihre schmalspindeligen Sporen mit aufgesetzten Endstückchen charakterisiert. Gyromitra ancilis ist eine leicht kenntliche Art.

Vorkommen

  • März bis Mai;
  • auf stark vermorschtem Nadelholz, doch auch auf feuchtem Erdboden, z. B. in Auwäldern;
  • verbreitet, doch nicht häufig.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die Erscheinungszeit im Frühjahr;
  2. Die Größe der Fruchtkörper;
  3. Die braune Innen- und wesentlich hellere Außenseite der fast scheibenförmigen Apothezien;
  4. Der fehlende Chlorgeruch;
  5. Die charakteristischen Sporen

Makroskopische Merkmale

 

Fruchtkörper: 4-8-(15) cm breit, 0,5 – 2 cm hoch; dickfleischig; jung noch fast kugelig, dann breit aufbrechend, schließlich unregelmäßig verflachend Innenseite: rot- bis umbrabraunes Hymenium

Außenseite: unregelmäßig buchtig, heller gefärbt (schmutzig weißlich- fleischrosa-hellbraun); die Unterseite erinnert mit ihrem gerippten Stiel an einen Rippenbecherling

Stiel: 0,5 – 1,5 cm hoch, also kurz; stark rillig gefurcht, tief im Substrat steckend

Fleisch: wachsartig-zerbrechlich, geruchlos, mild

Gyromitra ancilis

Mikroskopische Merkmale

 

Sporen: farblos, schmalspindelig, sehr groß: (30)-36-38-(40)/(12)-13-15 μm, mit hyalinen Anhängseln an den Enden, durch 3 Öltropfen gekennzeichnet (außen zwei kleine, in der Mitte ein großer); vollreif mit netzigem Ornament

Paraphysen: zylindrisch mit braunem Granulat

Asci: mit Jod nicht blauend

Gyromitra ancilis
Gyromitra ancilis
Gyromitra ancilis

Verwertbarkeit

Die Scheiben-Lorchel ist essbar

Verwechslungen 

Gyromitra leucoxantha, Ockergelbe Scheiben-Lorchel, wächst nach der Schneeschmelze in subalpinen Lärchenwäldern; ist kleiner, hat eine ockergelbe Innenseite, kleinere Sporen mit doppelhöckerigen Sporenenden.

Disciotis venosa, Aderiger Morchelbecherling, ist stärker aderig, riecht chlorartig, hat eine weißliche Außenseite und abgerundete Sporenenden und wie bei Morchella kleine Öltröpfchen außen an den Enden der Spore.

Rhizina inflata, Wurzellochel, wächst auf saurem Nadelwaldboden, an der Unterseite mit zahlreichen weißlichen, wurzelähnlichen Strängen, Hymenium ist wellig-höckerig.

Es gibt außerdem zahlreiche braune Becherlinge, die mehr oder weniger ähnlich sein können.

PDF Download

Sie können über den Button PDF den Inhalt dieser Seite gerne herunterladen.

PDF