Sommersteinpilz – August 2016

Boletus aestivalis

Sommersteinpilz

Boletus aestivalis

(Paulet) Fr. 1838

aestivus, aestivalis = sommerlich

Allgemeines

In Europa umfassen die Dickröhrlinge rund 50 Arten. Zu ihnen gehören die vom Pilzsucher geschätzten Steinpilze. Der Sommersteinpilz wird heute unter Bezug auf Fries Boletus aestivalis genannt, bei Schaeffer taucht er bereits 1774 unter dem Artnamen Boletus reticulatus auf.

Vorkommen

  • Mai bis Juli;
  • in Laubwäldern auf sandigen Böden (acidophil), meist unter Buchen und Eichen an lichten Stellen bei trockener, warmer Witterung;
  • Mykorrhiza-Pilz mit Laubbäumen, soll aber auch im Nadelwald vorkommen.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die frühe Erscheinungszeit;

  2. Die fahl-lederbraune Hut- und Stielfarbe;

  3. Das weit herabreichende Stielnetz;

  4. Das weiche, vor allem im Hut fast schwammige Fleisch;

  5. Der mitunter fast süßliche Geschmack

Makroskopische Merkmale

Der einheitlich hellbraune (ockergelb bis blassbraun, cremebräunlich bis hellnussbraun) Hut ist normalerweise 6 – 15 cm breit, besitzt einen feinen Filzüberzug, ist feucht etwas schmierig und reißt trocken gern felderig auf (nicht jeder rissige Röhrling muss jedoch aestivalis sein!), der Hutrand ist mitunter weißlich gefärbt.

Das anfangs weiße, dann gelbliche, schließlich olivgrüne Hymenophor besitzt recht lange Röhren, die am Stiel fast angewachsen sind; die kleinen Poren sind in der Nähe des Hutrandes bisweilen leicht rötlich gefärbt.

Der 7 – 15/2 – 5 cm große Stiel ist dem Hut ähnlich gefärbt, das fast bis zu seiner Basis reichende Netz besteht aus mittelgroßen gestreckten Maschen, die zunächst weiß sind, später aber bräunlich nachdunkeln; die Stielform ist schlanker und nicht so bauchig wie beim Fichten-Steinpilz.

Das zunächst noch feste, bald aber weiche und lockere Fleisch ist milchweiß gefärbt, auch unter der Huthaut, oberhalb der Röhrenschicht dagegen blassgelblich. Es besitzt einen angenehmen Geruch und einen milden, bisweilen süßlichen Geschmack. Meist ist er schon bei jungen Exemplaren vermadet.

Das Sporenpulver in Masse ist olivocker gefärbt, heller als bei anderen Steinpilzformen.

Boletus aestivalis

Mikroskopische Merkmale

 

Spindelige, glatte, hellolivgelbe Sporen, 13-15/4,5-5 μm groß;

keine Schnallen an den Hyphen,

die Huthautstruktur ist von der des Boletus edulis verschieden.

Boletus aestivalis
Boletus aestivalis

Verwertbarkeit

Sehr schmackhafter Speisepilz; beim Dörren tritt ein Stadium unangenehmen Geruchs auf (Kumarin), das aber wieder vergeht.

Verwechslungen

Ebenfalls zeitig im Jahr kommen in Kiefernwäldern oder Laubwäldern mit eingestreuten Kiefern Formen des Kiefernsteinpilzes, Boletus pinophilus, vor, die kleiner, hellocker-dunkelbräunlich gefärbt, felderig zerrissen, niemals schmierig sind und stark bauchige Stiele besitzen.

Auch mit hellen Formen des an und für sich viel dunkleren Boletus aereus sind Verwechslungen denkbar; hier hilft nur die mikroskopische Untersuchung, z. B. der Huthaut, weiter.

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