Strubbelkopfröhrling – Oktober 2016
Strubbelkopfröhrling
Strobilomyces strobilaceus
(Scopoli 1770 : Fr. 1828) Berkeley 1851
Allgemeines
Die Gattung Strobilomyces = Strubbelkopf unterschiedet sich wesentlich von anderen Röhrlingsgattungen, so dass sie in einer eigenen Familie steht. Die Strobilomycetaceen sind durch dunkelbraun-schwärzlichen Sporenstaub und dickwandige, rundliche, ornamentierte Sporen gekennzeichnet. Die Gattung Strobilomyces ist zudem am schuppigen Hut, an den graublassen Röhren und den netzig-gratigen Sporen zu erkennen. Ob der einzige mitteleuropäische Gattungsvertreter, der sein heute gültiges Binomen von Berkeley 1851 erhielt, in Ektomykorrhiza mit Laubbäumen oder als Saprophyt lebt, ist noch umstritten. Wegen seiner unauffälligen Färbung ist er mitunter schwer auffindbar und wird leicht übersehen. Im Alter verfault der Pilz kaum, sondern vertrocknet.
Vorkommen
- Juli bis Oktober;
- im Mischwald der Mittelgebirge und im hügeligen Gelände, seltener im Flachland oder Hochgebirge;
- gern in Buchenwäldern auf Kalk, doch auch in sauren Nadelwäldern, er scheint weiche, lockere Böden zu bevorzugen.
Typische Erkennungsmerkmale
- Das düster gefärbte Aussehen des Pilzes;
- Die groben Schuppen an Hut und Stiel;
- Der weißwollige Schleier zwischen Hut und Stiel bei jüngeren Exemplaren;
- Die weiten, eckigen Poren;
- Die Fleischverfärbung.
Makroskopische Merkmale
Der zunächst noch weißlich-rosagraue, später rußbraun-schwärzliche Hut ist 5 – 12 – (16) cm groß und mit dachziegelartig angeordneten Schuppen besetzt. Diese sind dreieckig, weich, trocken- faserig und dunkler als der Hut gefärbt. Der Hutrand bleibt lange eingerollt und ist stark behangen von Resten des weißwolligen Schleiers.
Das anfänglich weißliche, an Druckstellen rötende, später schwärzliche Hymenophor besteht aus langen Röhren mit weiten, eckigen Poren, die vor allem am Stielansatz besonders groß sind.
Der 8-12-(20) cm hohe und 1-2-(3) cm breite Stiel ist schlank, dicht mit flockig-filzigen Schuppen besetzt, vollfleischig und von stark faseriger Konsistenz. Er trägt einen wollig-faserigen, hellgrauen bis graubräunlichen Ring, oberhalb dessen er feingenetzt ist.
Das weißliche, nicht saftige, im Hut mehr oder minder weiche, im Stiel mehr oder minder holzige Fleisch rötet bei Luftzutritt, vergraut und schwärzt schließlich.
Geruch und Geschmack sind unauffällig und werden in der Literatur von angenehm mild bis erdig unangenehm beschrieben.
Der Sporenstaub in Masse ist tief schwarzbraun gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Die Sporen sind mit einem kompletten Netzwerk überzogen, kurzelliptisch-rundlich und zeigen einen Öltropfen. Die Größenangaben liegen übereinstimmend im Bereich von 10-12-(15)/8,5-10- (12) μm.
Verwertbarkeit
Essbar, doch nicht schmackhaft und wegen der Fleischkonsistenz kein Speisepilz; außerdem wie alle selteneren Pilze schonenswert!
Verwechslungen
In Mitteleuropa ist bislang keine ähnliche Art beschrieben worden. Von oben betrachtet kann der Strubbelkopf für einen Habichtspilz gehalten werden, doch zeigt dieser beim Umdrehen ein stacheliges Hymenophor.
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