Hasen-Blasssporröhrling – Dezember 2016
Hasen-Blasssporröhrling
Gyroporus castaneus
(Bulliard 1788:Fr. 1821) Quélet 1886
castaneus = kastanienbraun
Allgemeines
In der Subfamilie Gyrodontoideae Singer besitzen die Septen der Pilzhyphen stets Schnallen. Die hierzu gehörende Gattung Gyroporus (=Gewundenporige) ist durch hellgelben, fast hyalinen Sporenstaub gekennzeichnet und steht damit im Gegensatz zu den dunkler, fast hyalinen Sporen z. B. der Gattung Boletus. Die schwer ablösbaren, also am Hut festhaftenden Röhren sind gattungstypisch und deuten eher auf verwandtschaftliche Beziehungen zu den Poriales hin als zu den Agaricales. Gyroporus wurde zuerst von Bulliard 1788 beschrieben, von Fries 1821 Boletus castaneus genannt und von Quélet 1886 seiner Gattung Gyroporus zugeordnet. Der Pilz ist einer der wenigen mitteleuropäischen Röhrlinge mit hellbleibendem Hymenphor.
Vorkommen
- Juli bis Oktober;
- in Laub- und Nadelwäldern, besonders unter Eichen auf sandigen Böden, aber auch in Parkanlagen, sogar auf Feldern und Weiden;
- er bevorzugt wärmebegünstigte Standorte;
- recht selten
Typische Erkennungsmerkmale
- Die insgesamt einheitliche Braunfärbung von Hut und Stiel, von der sich die anfangs weißen, später hellgelben Poren der Röhren deutlich abheben;
- Der bei Reife zellig-hohle Stiel;
- Das weiße, sich nicht verfärbende Fleisch
Makroskopische Merkmale
Der Hut ist 3 – 8 cm groß, matt, zimt- bis hellkastanienbraun gefärbt, gegen den scharf gekanteten Rand hin auch etwas heller, er ist fast samtig oder feinfilzig, nicht schmierig und hat dickes Fleisch.
Hymenophor: Die zunächst weißlichen, dann cremefarbenen bis hellgelben kurzen Röhren, die manchmal an Druckstellen auch braun flecken, sind um den Stiel herum niedergedrückt, ihre engen bis mittelweißen Poren sind rund.
Der Sporenstaub in Masse ist gelblich gefärbt.
Der dem Hut gleichfarbige Stiel (3,5-8/1,0-3,0cm) besitzt eine meist etwas hellere Spitze, er ist jung vollfleischig, dann ausgestopft-gekammert und zuletzt immer hohl; trotz einer härteren Rinde ist er leicht zerbrechlich; die Stieloberfläche ist leicht filzig-samtig, dem Stiel fehlen Velum und Netzzeichnung .
Das weiße, an Schnitt- oder Bruchstellen unveränderliche Fleisch ist im Hut starr und brüchig, im Stiel weich und schwammig, es besitzt einen milden Geschmack und keinen bemerkenswerten Geruch; mit Laugen gibt es nur sehr schwache Farbreaktionen, Milchsäure auf Huthaut bald purpurrot, Phenolanilin auf Fleisch schnell purpurrosa.
Mikroskopische Merkmale
Nicht amyloide, glatte, strohgelblich-hyaline Sporen von ellipsoidischer Form, 8- 11/4,5-6 μm groß;
Basidien viersporig, Z
ystiden an Poren zahlreich, innerhalb der Röhren nur zerstreut;
Mehrzahl der Septen der dünnwandigen Hyphen schnallentragend.
Verwertbarkeit
Essbar, von guter Qualität; wegen Seltenheit jedoch zu schonen
Verwechslungen
Entfernt ähnlich ist der Maronenpilz, Imleria badia, der aber einen kräftiger braun gefärbten Hut, vollfleischigen Stiel und blauendes Fleisch besitzt, sich also leicht unterscheiden lässt.
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