Kulturträuschling – September 2022
Kulturträuschling, Blasser Riesenträuschling
Stropharia rugoso-annulata
Farlow emend. Murrill
rugosus = runzelig, faltig
annulatus = beringt
Allgemeines
Für die Familie der Strophariaceae sind agaricoide Fruchtkörper mit regulärer oder irregulärer Lamellentrama allgemeines Kennzeichen. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen, die Sporenfarbe ist braun bis braunviolett. In der hyphig gebauten Huthaut sind Chrysozystiden zu finden. Da sich die Sporen des Kulturträuschlings auf Kunstsubstrat leicht zur Keimung bringen lassen, ist er ein bekannter Zuchtpilz geworden.
Vorkommen
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August bis Oktober
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auf verrottetem Stroh
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in Freiland-Zuchtbeeten auch schon ab Mai, bei milder Witterung bis in den November
Typische Erkennungsmerkmale
- Der Wuchsort
- Die grauviolette Lamellenfarbe
- Die auffallend langen Myzelstränge an der Stielbasis
- Der kräftige, mitunter sternförmig aufgerissene Stielring, dessen Oberseite stets deutlich gerieft ist
Makroskopische Merkmale
Der Hut (5-15-(30) cm) ist jung graubraun und klebrig, er nimmt dann verschiedene „Rotwein“-Farben an und blasst schließlich ledergrau bis ockergelblich aus, nach dem Aufschirmen ist er trocken. Der zunächst stark eingerollte Hutrand ist später mit weißen, vergänglichen Velumfetzen behangen. Die Huthaut ist in der Jugend nur schwer, im Alter dagegen leicht abziehbar.
Die Lamellen sind engstehend und dünn, zunächst breit angewachsen, lösen sich aber zuletzt vom Stiel. Ihre Farbe verändert sich von hellgrau über graublau nach schwarzviolett, die Schneiden sind etwas heller gefärbt.
Der zunächst weißliche, später weißbräunliche, zur Basis hin auch gelbbräunliche Stiel (7-16/2,0-3,5 cm) ist trocken und kahl, zuerst voll, dann auch hohl, am Grunde etwas verdickt, an der Spitze mehr oder weniger gerieft. Er trägt einen doppelten Ring, dessen Oberseite reinweiß und gerieft, dessen Unterseite gelblich und meist kleinschuppig zerrissen oder sternförmig gespalten ist.
Das weiße Fleisch (unter der Huthaut stroh-, unter der Stielhaut hellgelblich) ist fest und besitzt einen schwach rettichartigen Geruch, sowie einen milden, im Alter nicht gerade angenehmen Geschmack.
Der Sporenstaub in Masse ist purpurgraubraun bis schwarzbraunviolett gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Glatte, fast elliptische Sporen mit deutlichem Keimporus, 10-13/6,5-8,0 µm groß, zahlreiche hyaline Zystiden, zugespitzt und abgerundet, dazwischen ockerfarbene dornenartige Riesenzystiden (bis 115 µm lang)
Verwertbarkeit
Essbar; beim Schmoren sehr fest, fast knorpelig werdend; getrocknete Pilze sind stark hygroskopisch und werden bei feuchter Witterung wieder weich und elastisch.
Verwechslungen
Eine Verwechslung mit der giftverdächtigen Str. hornemannii ist kaum möglich: Schleimiger Hut, sparrig geschuppter Stiel, Vorkommen in Fichtenwäldern.
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