Gammelpilze

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart bat den Verein der Pilzfreunde an einer Aktion teilzunehmen, bei der Pilze aus dem Handel bezüglich ihrer Frische unter die Lupe genommen werden sollten.
Die Presse hat diese Aktion angekündigt. Leider nahmen nur wenige Besucher dieses Angebot in Anspruch.

Interessant für uns aber waren die Pilze, die im Supermarkt, bei Discountern, auf dem Wochenmarkt, in der Markthalle und im Bio-Laden als Proben gekauft wurden und zur Begutachtung vorlagen. Nur wenige der Proben waren frisch und ohne Beanstandung zum Verzehr geeignet.

Dagegen lagen uns schimmelige (der Schimmel war für jeden gut zu sehen) und stinkende Steinpilze vor.
Beim Shiitake-Pilz waren keine weißen Lamellen mehr zu sehen, alles sah braun in braun aus und fühlte sich weich und matschig an.

Die Pfifferlinge werden jeden Tag „handverlesen“, wobei ihnen der braune gammelige Rand abgeschnitten wird, und das öfters. Tief unten im Pfifferlingskorb faulten die restlichen vor sich hin.

Champignons in Plastikfolie verpackt, schwitzten und rochen deshalb nicht mehr angenehm, da sie sich bereits in Zersetzung befanden.

Ein Sammel- und Erntedatum sucht man vergeblich auf der Verpackung. Da die Bundesverordnung über die Kennzeichnung von Lebensmitteln Pilzverkäufer von Angaben zu Mindesthaltbarkeit, Pflück- und Packdatum befreit, bemerkt der Kunde erst zu Hause, was man ihm da verkauft hat.

Im Supermarkt gab es nicht nur Gammelware – und im Fachgeschäft nicht nur frische Pilze.
Schade, dass bei dieser Aktion der Verbraucherzentrale nicht mehr Pilzgourmets teilnahmen, wobei weit mehr als die Hälfte der angebotenen Pilze nicht mehr zum Verzehr geeignet waren.
Unser Rat: Augen auf und Geruchsprobe. Wer will schon Gammelpilze!