Zinnoberfaseriger Raukopf – März 2022
Zinnoberfaseriger Raukopf
Cortinarius rubicundulus
(Rea) Pearson
rubicundus = hochrot, rotglühend
Allgemeines
Die Riesengattung Cortinarius mit ihren ca. 500 Arten in Mitteleuropa wird in mehrere Untergattungen aufgegliedert. Die Untergattung Leprocybe – Raukopf, Orangeschleierling u. a. mit etwa 30 Arten ist durch Fruchtkörper gekennzeichnet, die glatt-seidige oder faserigschuppige Huthaut besitzen und in der Fleischsubstanz fluoreszierende Substanzen (z. B. Leprocybin) enthalten. Weitere Sektionsmerkmale sind das gilbende Fleisch und die zinnoberrote Hutbekleidung.
Vorkommen
- August-September (Oktober) in trockenen Laub- und Nadelwäldern
Typische Erkennungsmerkmale
- Die blaue Fluoreszenz des wässrigen Pilzextrakts im UV Licht
- Das im Schnitt stark gilbende Fleisch, das auch weißes Papier gelb anfärbt
- Der leicht bitterliche Geschmack (auch der Speichel wird gelb gefärbt)
- Die zinnoberroten Fasern oder Flecken an Hut und Stiel
Makroskopische Merkmale
Hut: 4-7(10) cm dickfleischig; jung ockergelb, dann kupferrotbraunzinnoberfarben, eingewachsen faserig bis faserigschuppig; Druckstellen gilbend; Rand eingerollt mit zitronengelbem Velum; Huthaut mit Lauge
sofort schwarz verfärbend
Lamellen: ockerlich tonblass, später milchkaffeebraun; angewachsen, dicklich, mit gekerbter Schneide; bei Berührung auch Röten beobachtet
Stiel: 3-8 cm hoch, 0,4-1,5 cm breit, zylindrisch; erst tonblass, dann chromgelblich, schließlich rostrot verfärbend, Spitze elfenbeinweißlich, sonst zinnoberrot überfasert
Fleisch: weißlich, im Schnitt erst chromgelb, nach 10 – 20 Minuten dann dunkelrot, nach 1 – 2 Stunden schließlich schmutzig braunrot verfärbend; Geschmack leicht bitterlich
Sporenstaub rostbraun-zimtbrau
Mikroskopische Merkmale
Sporen: 6-9-(10) µm, länglich-oval, mit Appendix
Zystiden: dünn, fast zylindrisch, mit nur geringer Ausbauchung
Verwertbarkeit
Kein Speisepilz, gilt als giftverdächtig.
Verwechslungen
Cortinarius bolaris, Zinnoberschuppiger Raukopf, Hut und Stiel mit feinen rötlichen Schüppchen, keine Fasern, Lamellen mit Zahn herablaufend, Fleisch nur schwach gilbend, milder Geschmack, Sporen kürzer und breiter, also mehr rundlich.
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