Violettgelber Pfifferling – Januar 2022
Violettgelber Pfifferling
Cantharellus ianthinoxanthus
(Maire) Kühner 1947
ianthinus = violett, xanthos = gelb
Allgemeines
Zu den Cantharellaceen gehören fleischige, meist deutlich trichterförmige Pilze mit grauen bis gelben Farben, bei denen sich das wellig-faltige bis leistenförmige Hymenophor sowohl auf der Unterseite des Hutes als auch am oberen Stielteil befindet und durch Stichobasidien gekennzeichnet ist.
Der Violettgelbe Pfifferling wurde erstmals 1911 von R. Maire als Varietät von Cantharellus cibarius Fr. beschrieben und gehört zu den selteneren Pfifferlingsarten.
Vorkommen
- August bis September
- in lichten, warmen, mäßig bis wenig bodensauren Buchenwäldern, zusammen mit der Heidelbeere
- oft büscheliges Wachstum mit zusammengewachsenen Stielbasen.
- Beobachtete Begleitpilze waren: Pseudocraterellus sinuosus, Craterellus cornucopioides, Hydnum repandum, Lactarius volemus, Hydrocybe lucorum, Cortinarius foetens.
Typische Erkennungsmerkmale
- Das lilagraue bis fleischfarbene Hymenophor
- Der ockerbraune Hut und Stiel
- Der milde Geschmack
- Die meist verästelten Fruchtkörper
Makroskopische Merkmale
Der 3 – 6 cm große, nicht dickfleischige Hut ist trichterförmig vertieft und in der Mitte mitunter spaltartig durchbohrt. Er ist ockergelb bis ockerbräunlich, auch orangebräunlich bis korkfarben gefärbt. Der Hutrand ist kahl, etwas furchig oder kleingrubig und wellig verbogen. Das Hymenium ist im Gegensatz zu Hut und Stiel zunächst graulila, dann lilarosa und zuletzt bräunlichrosa gefärbt. Die Leisten sind wenig ausgeprägt, gegabelt und anastomosierend, in den Randpartien fast porig; sie laufen weit herab und verlieren sich in einem glatten Hymeniumteil, der vom sterilen Stielteil deutlich durch die andere Färbung abgesetzt ist. Der dem Hut gleichfarbene Stiel ist oben mehr braun, unten stärker gelb gefärbt, er ist vollfleischig und nicht föhrig. Wie bei allen Leistlingen geht er allmählich in den Hut über, ist also nicht deutlich von diesem abgesetzt. Das etwas brüchige, fast hygrophane Fleisch ist hell rosabräunlich bis korkfarben gefärbt, besitzt einen milden Geschmack und einen cibariusähnlichen Geruch. Das Sporenpulver in Masse ist weiß gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Die eiförmigen Sporen sind 9-11,5/6,5-7,5µm groß
Verwertbarkeit
Essbar, doch schonenswert.
Verwechslungen
- Cantharellus cibariusvar. amethysteus Quélet besitzt ein schwefelgelbes Hymenium, die Leisten sind deutlicher ausgeprägt, Hut und Stiel haben eine blaßlila Filzschicht, die sich in der Hutmitte später dunkelgraubraun verfärbt; das Fleisch schmeckt schärflich, er wächst auf sandig-lehmigen Böden im Nadelwald.
- Cantharellus cibarius var. incarnatus Quelét weist ebenfalls fleischrosa bis violettliche Farbtöne auf, besitzt aber einen borstig behaarten Hutrand und schmeckt bitter.
- Cantharellus melanoxeros Desm. ist oben olivgrünlich, unten violettlich gefärbt und hat mehr die Gestalt der Totentrompete; er neigt zum Schwärzen.
- Gomphus clavatus, das Schweinsohr, besitzt keinen eigentlichen Stiel, ist fleischiger, die nur anfangs violettpurpurne Oberseite blasst später in gelbolive Farbtöne aus, der Sporenstaub ist gelb gefärbt.
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