Graubrauner Schneckling – Mai 2021

Graubrauner Schneckling

Graubrauner Schneckling

Hygrophorus camarophyllus

(Alb. & Schwein.) Dumée et. al.
camarophyllus – gewölbtblättrig

Text von Ingeborg Dittrich

Allgemeines

Die Gattung Hygrophorus = Schneckling ist durch entfernststehende dicke Lamellen mit bilateraler Trama und meist schmieriger Hutoberhaut gekennzeichnet. Die etwa 40 mitteleuropäischen Arten leben in Ektomykorrhiza mit Laub- und Nadelbäumen. Die Schnecklinge aus der Gruppe H. marzuolus, camarophyllus, atramentosus und calophyllus bilden den Übergang zu den Ellerlingen der Gattung Camarophyllus mit trockenem Hut und irregulärer Lamellentrama.

Graubrauner Schneckling

Vorkommen

  • August bis September, Sommerpilz
  • in sauren Nadelwäldern, oft bei Kiefern in tiefem Moos, besonders Sphagnum, an Hochmoorrändern, in Bergwäldern

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Der rußgrau-bräunliche Hut mit radial eingewachsenen Fasern
  2. Die weißlichgrauen Lamellen
  3. Der faserige, blasser als der Hut gefärbte Stiel
  4. Der etwas moderig-süßliche Geruch
  5. Die Erscheinungszeit im Sommer
  6. Der Standort auf sauren Böden

Makroskopische Merkmale

 

Hut: 4-9-(15) cm breit; rußig- bis dunkelgraubraun, auch olivbräunlich, stark, radialfaserig, matt, glatt; Hutrand stark unregelmäßig verbogen, dünn, eingerollt; Huthaut kaum schmierig, nicht hygrophan, nur am Rand etwas abziehbar

Lamellen: weiß, wenn grau mit weißlicher Schneide, später auch cremefarben; entferntstehend, bogig-konkav, leicht herablaufend, untereinander aderig verbunden, auch gegabelt

Stiel: 3-8-(10) cm hoch, 1-2 cm dick; kräftig, oft verbogen, faserig, trocken, etwas blasser als der Hut, besonders an Basis und Spitze, Spitze glatt, sonst feinfilzig

Fleisch: weiß, unter der Huthaut grau; zart, angenehmer Geschmack, erst süßlich, dann leicht terpentinähnlich, moderig-süßlicher Geruch

Sporenstaub: in Masse weiß

Mikroskopische Merkmale

 

Sporen: farblos, glatt, länglich-elliptisch, 7-9/4-6 µm.

Verwertbarkeit

Guter Speisepilz

Verwechslungen 

H. atramentosus, Schwarzfaseriger Schneckling, der Herbstpilz, ist sehr ähnlich, besitzt Blautönungen in Hut- und Stielfarbe, gestreckten, kaum verbogenen, längs dunkelüberfaserten Stiel, hat keinen Geruch, wächst auf Mergel- und Kalkböden

H.calophyllus, Schönblättriger Schneckling, hat rosa Lamellen, kleiige Stielspitze, angenehmen Geruch und wächst bei Kiefern und Lärchen

H. marzuolus, Märzschneckling, wächst im Frühjahr gleich nach der Schneeschmelze, mit weißgrauem bis schwärzlich geflecktem Hut, meist tief im Laub oder Moos verborgen

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