Harter Zinnober-Täubling – Oktober 2020
Harter Zinnober-Täubling
Russula rosea
Pers.
syn. Russula lepida
rosea = rosa oder rosenrot
geschrieben von Ingeborg Dittrich
Allgemeines
Die bekannteren roten Täublinge lassen sich grob drei Gruppierungen zuordnen:
- Milde, leicht bittere, wie rosea, minutula (mit blassen Lamellen), paludosa, roseipes, laeta (mit gelben Lamellen)
- Stark bittere, wie pseudointegra
- Scharf schmeckende, wie emetica, mairei (mit weißen Lamellen und Stielen), luteotacta (mit chromgelbfleckenden Lamellen und Stielen).
So steht Russula rosea in der Sektion der Lepidinae mit hellroten, stumpfrandigen und blasssporigen Arten, die teilweise bitterlich, aber nicht scharfschmeckend sind. Der Harte Zinnober-Täubling ist ein großer Vertreter dieser „unscharfen Blasssporer“, ein meist farbenfreudiger Pilz.
Vorkommen
- Juli – Oktober
- vor allem im Laubwald (Buche, Eiche), doch auch im Nadelwald, Bodenubiquist
- trockenresistent
- überall recht gleichmäßig verbreitet.
Typische Erkennungsmerkmale
- Die zinnober- bis blutrote Hutfarbe
- Das sehr harte Hut- und Stielfleisch
- Der Zedernholz-Nachgeschmack
- Die glanzlos-matte, nicht abziehbare Huthaut
- Der rundrandige Hut
Makroskopische Merkmale
Die Farbe des 4-10-(14) cm breiten Hutes wird von hellrosa über zinnoberrot und blutrot bis dunkelkarminrot beschrieben. Sie kann auch gelblich ausblassen. Die Huthaut ist selbst bei Regen trocken, nicht schmierig, glanzlos matt, fühlt sich wie Wildleder an und springt mitunter rissig auf, sie ist kaum abziehbar. Der glatte nicht geriefte Hutrand ist stark abgerundet. Die milchweißen, im Alter auch blassgelben, flockigen Lamellen stehen dicht, sind vor allem am Rand dicklich, am Stiel nicht angewachsen, also frei, und teilweise gegabelt. Ihre Schneiden sind vor allem bei jungen Exemplaren und gegen den Hutrand rötlich gefärbt. Der 4-7/1,2-1,5-(3) cm große Stiel kann reinweiß, rosa überhaucht, doch auch sattrot vorkommen. Er ist anfangs feinflockig, später kahl und längsrunzelig, hart und voll, selten im Alter etwas schwammig. Das brüchigfeste Fleisch ist weiß bis schmutzigblass gefärbt, zäh schneidbar, schmeckt zunächst mild, doch nach längerem Kauen bleistiftholzartig oder etwas harzig-bitterlich. Der Sporenstaub ist blassgelblich gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Die rundlichen, blassen Sporen sind 8-9/7-8 µm groß; sie sind punktiert, teilweise feinnetzig verbunden.
Die engstehenden, weit herausragenden Zystiden verfärben sich nicht mit Sulfovanillin
Verwechslungen
Russula amarissima, mit ockerfleckigem, purpurweinrotem Hut und
gilbendem Fleisch schmeckt stark bitter.
Die Varietät lactea Møller ist durch weiße Hutfarbe und dünnen Hutrand, sehr breiten Lamellen und schwammige Stielmitte gekennzeichnet.
Russula aurora besitzt einen netzflockig bereiften Stiel, schmeckt mild und nicht bitter, hat weicheres Fleisch.
Russula minutula sieht wie eine kleine rosea aus (Hut 1,5-4 cm), wächst unter Eichen und Hainbuchen.
Russula emetica gehört zu den brennend-scharfen Täublingen.
Russula pseudointegra hat ockerfarbene Lamellen, ihr Fleisch verfärbt sich mit SV sattrot.
Verwertbarkeit
essbar, doch von minderwertiger Qualität
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