September 2019 – Blutblättriger Hautkopf
Blutblättriger Hautkopf
Cortinarius semisanguineus
Fr. Moser
semisanguineus = halb-blutrot
geschrieben von Ingeborg Dittrich
Allgemeines
Die Gattung Hautköpfe ist in Mitteleuropa mit etwa 20 Arten vertreten, die in Ektomykorrhiza mit Laub- und Nadelbäumen leben. Jung sind sie durch lebhafte Farben (gelbe, rote und grünliche Anthrachinopigmente) gekennzeichnet; der anfangs kegelige, trockene Hut hat einen eingerollten Rand, ist später konvex gewölbt und meist gebuckelt; die Huthaut verfärbt sich mit Kalilauge sofort schwarz; die Sporen sind ellipsoidisch und feinwarzig, das Sporenpulver ist rostbraun; die meisten Arten schmecken bitter, einige sind giftig! Zur Artenbestimmung sind jeweils junge und reife Fruchtkörper erforderlich. Der blutblättrige Hautkopf gehört in die Sektion Sanguinei, bei der zumindest die Lamellen rot gefärbt sind.
Vorkommen
Juli bis Oktober; in feuchten, bodensauren Nadelwäldern; nicht selten
Typische Erkennungsmerkmale
- Der Gegensatz der olivbraunen Färbung des Hutes und der dunkelroten Färbung der Lamellen
- Der nicht hygrophane Hut
- Der gelbe Stiel, der keine rötlichen Fasern besitzt
Makroskopische Merkmale
Hut: 2 – 6 cm; recht dünnfleischig, trocken, kahl bis feinschuppig; gelblich- bis olivbraune Lamellen: anfangs leuchtend blutrot, später zimtrötlich; gedrängt; breit, angewachsen; Stiel 3 – 10 cm hoch, 0,4 – 0,6 cm breit, also recht dünn; brüchig, quitten- bis messinggelb, Basis evtl. rötlich, sonst ohne rote Bekleidung; im oberen Teil mit Cortinaresten Fleisch gelblich, herb schmeckend, Geruch schwach rettichartig; mit KOH verfärbt die Stieltrama wie die Huthaut sofort schwarz. Sporenstaub rostbraun
Mikroskopische Merkmale
(Zeichnungen Frau Dr. Maser)Sporen ellipsoidisch, feinwarzig
Verwechslungen
Cortinarius sanguineus, Blutroter Hautkopf, ist in allen Pilzteilen blut- bis braunrot, nur die Stielbasis ist orangegelb, Hutoberfläche filzig bis angedrückt schuppig, wächst im Nadelwald Cortinarius cinnabarinus, Zinnoberroter Hautkopf, wächst im Buchenwald, auch in allen Teilen rot, doch mehr zinnoberrötlich gefärbt und Lamellenfarbe intensiver, mit Rettich-Geruch
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