Frost-Schneckling – Dezember 2024

Frost-Schneckling

Hygrophorus hypothejus

Englisch: Herald of Winter; Schwedisch: Frostvaxing

Allgemeines

 Auch nach den ersten Frösten lassen sich spät wachsende Speisepilze, wie Trompetenpfifferlinge, Rötelritterlinge und sogar manchmal Steinpilze im Wald finden. Der Frost schädigt aber die Zellstrukturen dieser Pilze und sie können dadurch verdorben sein, obwohl sie noch schön aussehen.

Allerdings gibt es auch Pilze, die erst fruktifizieren, wenn es kalt wird. Dazu gehören der Frostschneckling, der Austernseitling oder der Samtfußrübling. Der Samtfußrübling entwickelt sogar sein eigenes Frostschutzmittel. Er stellt Proteine und Glycoproteine her, die sich an kleine Eiskristalle andocken und diese daran hindern zu wachsen. Dadurch wird der Gefrierpunkt innerhalb der Zellen so herabsetzt, dass der Samtfußrübling Temperaturen unter -20 Grad aushalten kann.

Vorkommen

  • Bei Kiefer
  • An lichteren Stellen, am Waldrand oder Wegrand
  • Herbst bis Winter, nach dem ersten Frost
  • Einzeln oder gesellig

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Schleimiger gelb- bis olivbrauner Hut
  2. Gelbliche herablaufende Lamellen
  3. Gelblicher Stiel

Zeichnung: Hanna Maser

Junger Frostschneckling mit Cortina. Foto: Yvonne Fleder

Makroskopische Merkmale

 

Hut: 2-6 cm; gelbolivbraun, Mitte etwas dunkler, jung gewölbt, dann flach werdend; alt auch vertieft, auch teils mit kleinem Buckel, Oberfläche sehr schleimig.

Lamellen: Cremefarben bis gelb, entfernt, wachsartig, am Stiel herablaufend

Stiel: 4-7 x 0,4-1 cm, zylindrisch höchstens jung weiß, später zunehmend gelblich, schmierig, jung mit schleimiger vergänglicher Cortina/Ringzone.

Fleisch: weiß, nur unter der Huthaut etwas orange

Geruch: unbedeutend, manchmal etwas süßlich, obstartig

Sporenpulverfarbe: Weiß

Foto: Yvonne Fleder

Foto: Silvia Bosch

Foto: Silvia Bosch

Amanita fulva (Rotbrauner Scheidenstreifling)

Foto: Silvia Bosch

Mikroskopische Merkmale

 

Sporen: glatt, elliptisch, hyalin, 6,5-9,5 x 3,5-5,5 µm

Basidien: schlank, 4-sporig mit Basalschnalle

Die Lamellentrama ist wie bei allen Schnecklingen bilateral

Zeichnung: Hanna Maser

Verwertbarkeit

Essbar – der Speisewert ist allerdings umstritten. Manche nennen ihn einen ausgezeichneten Speisepilz, andere bezeichnen ihn als geschmacklos. Am besten eignet er sich als Suppenpilz oder gedünstet in einer Mischpilzpfanne

 

Verwechslungen 

Lärchen-Schneckling  (Hygrophorus lucorum) wächst bei Lärche und hat einen zitronengelben bis orangefarbenen Hut.

Braunscheibiger Schneckling (Hygrophorus discoideus) wächst in Fichtenwäldern und hat einen orangebräunlicheren Hut mit dunklerer Mitte.

 

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