Isabellrötlicher Schneckling – November 2024
Isabellrötlicher Schneckling
Hygrophorus poetarum
poetarum =: von Dichtern
Französisch: Hygrophore des poètes; Schwedisch: Balsamvaxing
Volksname: Isabell-Schneckling, Dichter-Schnecklin
Allgemeines
Der Name Schneckling kommt von den meist schleimigen Hüten, die noch schleimiger als Schnecken sein können. Der wissenschaftliche Name weist auch auf diese Eigenschaft hin, denn Hygrophorus setzt sich zusammen aus hygro = feucht und phorus = tragend. Nichtsdestotrotz gibt es einige Arten, die auch einen weniger bis gar keinen schleimigen Hut haben, so wie zum Beispiel der trockene Schneckling (Hygrophorus penarius)
Die Gattung der Schnecklinge umfasst In Europa ungefähr 50 verschiedene Arten. Sie sind allesamt Mykorrhizapilze, sie haben alle weißes, nicht amyloides Sporenpulver. Die Stiele sind häufig zuspitzend, aber selten schleimig. Bei vielen Schnecklingen sind außerdem kleine Pusteln an der Stielspitze typisch.
Unter den Schnecklingen gibt es keine giftigen Arten, aber welche die bitter schmecken und/oder ungenießbar sind. Wohlschmeckend dagegen sind z.B. der Märzschneckling und der Frostschneckling.
Übrigens: „Isabellfarben“ kommt im Pilzreich häufiger vor. Es handelt sich hier um eine Farbe, die schmutzig-weißlich-rosa-gelblich ist. Der Name soll der Sage nach von der spanischen Prinzessin Isabella, der Tochter Philipps II. kommen. Diese gelobte nämlich, dass sie ihr Hemd nicht eher wechseln wolle, als bis ihr Gemahl, der Erzherzog Albrecht von Österreich, Ostende erobert habe. Da dieser Sieg 3 Jahre auf sich warten ließ, hatte am Ende das Hemd eben diese Farbe.
Vorkommen
- In kalkhaltigen Buchenwäldern
- Juli bis November
- Manchmal auch in Hexenringen
Typische Erkennungsmerkmale
- Hutmitte Isabellrötlich
- Hutrand etwas heller
- Stielspitze mit kleinen Pusteln.
- Lamellen wachsartig
Zeichnung: Hanna Maser
Makroskopische Merkmale
Hut: 4-10 cm; jung konvex dann flach werdend; isabellfarben, am Rand heller, Hutrand lange eingerollt, Huthaut abziehbar, Oberfläche leicht schmierig bis trocken
Lamellen: Cremefarben, fast herablaufend, am Stiel durch ein Kränzchen verbunden
Stiel: 4 – 8 cm lang, zylindrisch an der Basis zuspitzend, an der Spitze punktiert, teils mit Gutationstropfen
Fleisch: weiß, nur unter der Huthaut etwas rosa
Geruch: leicht süßlich, obstartig
Sporenpulverfarbe: Weiß
Foto: Silvia Bosch
Mikroskopische Merkmale
Sporen: glatt ellipsoid, 6,5-9,5 x 4-6 µm
Basidien: bis 60 µm lang
Die Lamellentrama ist wie bei allen Schnecklingen bilateral
Verwertbarkeit
Gilt als essbar – ist jedoch von geringem Speisewert.
Verwechslungen
Terpentinschneckling (Hygrophorus abieticola) wächst im Nadelwald und hat orange in den Lamellen und am Stiel. Auch ist der Geruch etwas ranzig mit Terpentinkomponente. Die Sporen sind etwas größer.
Zum Vergleich: Terpentinschneckling (Hygrpphorus abieticola) Foto: Jacob Zöller
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