Grünblättriger Schwefelkopf – Juli 2024
Grünblättriger Schwefelkopf
Hypholoma fasciculare
Englisch: Sulphur Tuft (Schwefelbüschel)
Allgemeines
Schwefelköpfe gehören zu den Träuschlingverwandten (Strophariaceae). Sie sind kleine bis mittelgroße Lamellenpilze. Junge Pilze besitzen häufig einen Schleier. Die Sporenpulverfarbe ist grau-violett, schwarzviolett, graubraun bis umbra.
In Mitteleuropa gibt es ca. 15 Arten, davon sind 3 besonders häufig: der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare), der Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma lateritium) und der Rauchblättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides). Der Rauchblättrige Schwefelkopf ist der einzig Essbare unter ihnen.
Gefühlt ist der Grünblättrige Schwefelkopf der häufigste Pilz in unseren Wäldern. Er wächst oft in großen Büscheln an totem Laub- und Nadelholz, vor allem an Baumstümpfen. Er ist ein reiner Folgezersetzer, löst Weißfäule aus, und ist nicht parasitär. Der Grünblättrige Schwefelkopf ist also ein weit verbreiteter Holzabbauer, dadurch besteht die Hoffnung, dass er womöglich die Ausbreitung des Hallimasches in seinem Verbreitungsgebiet vermindern kann. Dieser befällt nämlich neben Totholz auch lebende Bäume und bringt sie in wenigen Jahren zum Absterben.
Zeichnung: Hanna Maser
Vorkommen
- Büschelig an Holz (vorwiegend Laubholz, ist aber nicht wählerisch)
- Folgezersetzer
- Sehr häufig
- Mai bis Dezember, bei mildem Wetter auch früher
Typische Erkennungsmerkmale
- Grüne Farbtöne an der Stielspitze (wie Textmarker am Stiel)
- Büschelig an Holz wachsend
- Sehr bitter
Makroskopische Merkmale
Foto: Silvia Bosch
Hut: 2 – 8 cm groß, gelb bis grünlich, der Scheitel oft etwas dunkler, erst halbkugelig dann flach gebuckelt, Hutrand lange heruntergebogen und jung mit Velumresten (Cortina)
Lamellen: erst gelb-grünlich, später oliv-bräunlich gefärbt und eng stehend.
Stiel: 5 – 12 cm lang, an der Spitze oft neongelb
Fleisch: gelb, geruchslos, Geschmack sehr bitter
Sporenpulverfarbe: violettbraun
Fotos: Silvia Bosch
Mikroskopische Merkmale
Sporen: elliptisch, glatt, dickwandig, mit Keimporus, 6-8 x 3,5-4,5 µm
Pleurozystiden als Chrysozystiden, flaschenförmig mit ausgezogener Spitze (28-45x 7-11 µm)
Basidien mit Schnallen
Foto: Helmut Walz – Chrysozystiden mit Patentblau gefärbt
Zeichnungen: Hanna Maser
Verwertbarkeit
Der Grünblättrige Schwefelkopf ist bitter und enthält Giftstoffe (Fasciculole), die Erbrechen sowie Durchfälle auslösen. Bei Tierversuchen mit Mäusen rief der Pilz Lähmungen hervor, so dass die Tiere verendeten. Bei Menschen ist eine solche Wirkung jedoch noch nicht beobachtet worden.
Verwechslungen
Der essbare Rauchblättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) ist nicht bitter und hat weder Grüntöne am Stiel noch an den Lamellen. Wie der Name sagt, hat dieser auch rauchfarbene Lamellen. Während der grünblättrige Schwefelkopf fast im ganzen Jahr auftritt, kommt der Rauchblättrige meist erst ab Oktober und vorwiegend an Nadelholz vor.
Fotos: Silvia Bosch
Der Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma lateritum) ist auch nicht essbar und etwas bitter. Er hat einen röteren Hut und ist meist etwas stämmiger.
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