Mönchskopf – Dezember 2023
Mönchskopf
Infundibulicybe geotropa
geotrop = positiv geotrop, d.h. senkrecht, aufrecht
Volksnamen: Kuttelpilz
Englisch: Trooping Funnel; Französisch: Tête de moine
Allgemeines
Die Gattung der Trichterlinge umfasst in Europa ca. 80 Arten. Typischerweise sind sie zentral gestielt, ohne Stielring, haben herablaufende Lamellen und eine trichterförmige Vertiefung im Hut.
Allerdings gilt das nicht immer und die Arten sind oft schwierig oder gar nicht makroskopisch untereinander zu unterscheiden. Es gibt viele giftige, sogar tödlich giftige, Arten darunter – besondere Vorsicht ist bei kleinen weißen Trichterlingen geboten, sie enthalten oft Nervengift.
Trichterlinge haben weißes, höchstens rosa oder cremefarbenes Sporenpulver. Sie sind Folgezersetzer und manche Arten treten gerne in Hexenringen auf.
Abgesehen von sehr wenigen Arten gibt es bei den Trichterlingen keine Speisepilze.
Der Mönchskopf gehört zu den Infundibulicybe – sie sind relativ große Trichterlinge mit gekerbtem Rand.
Vorkommen
- Mischwald, Waldwiesen
- kalkreichen Böden,
- Folgezersetzer, gern in Hexenringen
- August bis Dezember
Typische Erkennungsmerkmale
- Großer Trichterling mit herablaufenden Lamellen
- Kleiner Buckel in der Mitte der Hutoberfläche, gut mit den Fingern spürbar.
- Geruch markant süßlich, mandelartig
Makroskopische Merkmale
Hut: 5 bis 25 cm Ø, cremefarben bis beige, Oberfläche schwach wildlederartig, nicht hygrophan, jung buckelig kegelig, dann verflachend und trichterförmig, aber stets mit Buckel in der Mitte des Hutes, Rand lange eingerollt, im Alter hochgestellt
Lamellen: cremefarben, deutlich herablaufend, mäßig dicht, vereinzelt gegabelt
Stiel: 6-15 (17) cm lang, 1-3 (4) cm Ø dick, cremefarben wie Hut, Basis keulig verdickt mit Myzelfilz, im Alter etwas wässrig und zäh.
Fleisch: weißlich, in der Hutmitte relativ dick, Geruch süßlich, mandelartig, im Alter wie viele Pilze muffig, auch mehlartig
Sporenpulverfarbe: weiß, inamyloid
Buckel in der Hutmitte (Foto: Silvia Bosch)
Myzelfilz (Foto: Silvia Bosch)
Herablaufende Lamellen (Foto: Silvia Bosch)
Mikroskopische Merkmale
Sporen: 6-10 x 5-7 μm, elliptisch geformt, subglobos, fast tropfenförmig, am Apikulus oft etwas ausgezogen, glatt, inamyloid, Q = 1.1.-1.4, mit Kongo anfärbbar,
Basidien: 39-56 x 6-10 μm, viersporig,
Hyphe ca. 37-7 μm,
Zystiden fehlen
Verwertbarkeit
Jung essbar und guter Speisepilz – ältere Pilze sind zäh und geschmacklos. Den Mönchskopf isst man gerne in Suppen oder in Mischpilzgerichten. Es können nur die Hüte verwendet werden, die Stiele sind zäh.
Schneidet man den Hut quer zu den Lamellen in Streifen, sehen diese aus wie Kutteln. Man nennt den Mönchskopf umgangssprachlich deshalb auch Kuttelpilz.
Ein Handstrauß Mönchsköpfe (Foto: von Petra Bahnmüller)
Verwechslungen
Riesentrichterling (Infundibulicybe geotropa, var maxima; syn. clitocybe maxima): Fehlender Buckel in Hutmitte, noch etwas größer, ist auch essbar und wird von vielen Autoren auch nicht als eigene Art gesehen.
Riesenkrempentrichterling (Leucopaxilus giganteus) Fehlender Buckel in Hutmitte, wächst nicht im Wald, sondern im Grasland, ist auch essbar
Giftiger Bleiweißer Firnistrichterling (Clitocybe phyllophila): Ist kleiner und nicht so dickfleischig.
Es ist Vorsicht geboten vor kleineren weißen Trichterlingen, die häufig sogar tödlich giftig sind !
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Weiterführende Links:
123 Pilze: Beschreibung bei 123 Pilze