Elfenbeinröhrling – Oktober 2022
Elfenbeinröhrling
Suillus placidus
(Bonord.) Singer
placidus = flach, glatt
Allgemeines
In der Gattung Suillus = Schleimröhrling stehen etwa 36 europäische Arten. Ihr Hauptmerkmal ist die schmierige Huthaut, ein Partialvelum kommt nur teilweise vor. Die Pilze leben in Ektomykorrhiza mit Nadelbäumen. Der Elfenbeinröhrling wurde erstamls 1861 von Bonorden als Boletus placidus beschrieben, das heute gültige Binominal stammt von Singer 1945.
Vorkommen
- (Juni)-Juli bis Oktober
- unter fünfnadelingen Kiefern (Pinus strobus und cembra), vor allem die Mittelgebirge bevorzugen, auf allen Bödenarten
- in jungen Baumbeständen mitunter häufig und gesellig, auch sonst nicht selten
Typische Erkennungsmerkmale
- Die elfenbeinblasse Hut- und Stielfarbe
- Die purpurbraune, meist strichmusterartig angeordnete Stielpunktierung
- Der schlanke, oft verbogene Stiel
- Das Fehlen des Stielrings
- Das Wachstum bei fünfnadeligen Kiefern
Makroskopische Merkmale
Hut: 3-8-(13) cm; schmierig, erst weiß, dann gelb bis gelbbräunlich; Haut leicht abziehbar
Hymenophor: kurze Röhren, am Stiel angewachsen; Poren erst weiß, dann goldgelb bis gelboliv, klein, Flüssigkeitstropfen ausscheidend
Stiel: 5-12-(20)/0,8-(3) cm; vollfleischig, ringlos, an der Basis zugespitzt; weißlich-gelblich mit auffallenden rötlichgrauen bis schwärzlichbraunen Körnchen besetzt
Fleisch: weißlich-gelblich; angenehm mild säuerlich schmeckend, geruchlos; mit Ammoniak violettlich verfärbend, besonders dort, wo bereits gegilbt
Sporenstaub: in Masse trübocker
Mikroskopische Merkmale
Sporen: blassgelb, länglich-elliptisch, 7-9-(11)/(2,5-3-3,5-(4) µm
Huthaut: Ixotrichoderm
Stieldrüsen: Dermatozystiden
Hyphen: schnallenlos
Verwertbarkeit
Essbar
Verwechslungen
Suillus plorans: (su)alpine Art, unter Zirben, luteusähnlioch, dunklerer brauner, auch radialfaseriger Hut, gelberes Fleisch
Suillus roseoporus: bei zweinadeligen Kiefern, mit Stielring, graurosa Poren, fehlende Stielpunktierung
Suillus sibiricus: gelber, geflammter Hut, deutliche Schleierreste am Hutrand, Stielring vorhanden, schmutzigere Porenfarbe
Suillus granulatus: ist nicht so hell, Stielbasis nicht spitz.
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