Trauben-Ziegenbart – Juli 2022

Trauben-Ziegenbart

Ramaria botrytis

(Pers. Ex Fries) Ricken

botrytis = traubenartig

Allgemeines

Der Gattungsname Ramaria (Fr.) Bonorden ist ein nomen conservandum, d.h. eigentlich müsste ein älterer Name gebraucht werden, doch ist die Beibehaltung dieses Namens durch einen botanischen Kongress empfohlen worden. In der Gattung stehen etwa 40 Arten, durchweg Saprophyten an Holz oder im Waldboden. Die Pilze besitzen als mikroskopisches Hauptmerkmal dünnwandige Hyphen mit Schnallen. Unter ihnen gibt es auch einige schwach giftige Vertreter. Der Trauben-Ziegenbart wurde erstmals 1797 von Persoon, dann 1821 von Fries und 1918 von Ricken unter obigem Binominal beschrieben. Er ist in jungem Zustand ein leicht kenntlicher Pilz.

Trauben-Ziegenbart

Vorkommen

  • Juli bis Oktober

  • vor allem in Buchenwäldern, an lichten, wärmeren Stellen

  • in Ostwürttemberg auf besseren kalkhaltigen Böden (Malm, Knollenmergel)

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Das blumenkohlartige Aussehen der sehr feinen verzweigten Astspitzen
  2. Die rote Farbe der im jungen Zustand kurzen Spitzen
  3. Der sich nur in wenige dicke Hauptäste aufteilende Strunk

Makroskopische Merkmale

 

Die 6-15 cm breiten und 8-13 cm hohen Fruchtkörper besitzen einen massiven, gedrungen-dicken, weißlich-blassen Strunk von unregelmäßiger Knollengestalt, der am Grunde zugespitzt ist. Nach oben gliedert er sich in wenige aufrechtstehende, dicke, schmutzig-weißliche bis ockergelbliche Zweige, die runzelig gefurcht sein können und sich an der Spitze sehr stark verästeln. Die Astenden sind jung kurz abgestutzt und korallenrot gefärbt, wachsen aber im Laufe der Entwicklung von wenigen Millimetern Länge auf etwa ein Zentimeter aus, wobei sie beträchtlich ins Braungelbliche verblassen. Das weiß-gelbliche, in den Astspitzen rötliche Fleisch ist saftig, nicht zäh, aber recht brüchig. Es schmeckt mild, alt auch bitterlich, und verfärbt sich mit Laugen gelb. Der Sporenstaub in Masse ist blassockergelb gefärbt.

Mikroskopische Merkmale

 

Zeichnungen Frau Dr. Maser

Sporen: 11-12/±4,5; 13-15/4+-5,5; 15-17/4+-5 µm: gelblich

z.T. fast glatt, z.T. streifenförmig angeordneten kleinen (Wärzchen) Erhebungen

Trauben-Ziegenbart

Basidien

Trauben Ziegenbart

Hyphen

Trauben-Ziegenbart

Verwertbarkeit

Essbar, einer der schmackhaften Ziegenbärte; ältere Exemplare mit bleichgelben-blasslila getönten spitzen sollte man wegen der Verwechslungsgefahr stehen lassen.

Verwechslungen 

Ramaria subbotrytis verfärbt sich mit Kalilauge im Gegensatz zu R. botrytis zunächst lebhaft orange, dann schmutzig orangebraun.

Ramaria rufescens besitzt einen viel größeren Strunk, weinrote, nicht korallenrote Spitzen, bitteren Geschmack und kleinere mandelförmige Sporen, sie hat zudem ein zweifarbiges Aussehen: obere Hälfte orangefarbig, untere Hälfte weißlich; sie wächst in Laub- und Nadelwäldern.

Ausgeblasste ältere Exemplare von Ramaria botrytis können der schwach giftigen Blassen Koralle, Ramaria pallida, ähneln.

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