Echter Rotfußröhrling – Dezember 2021

Echter Rotfußröhrling

Echter Rotfußröhrling

Xerocomellus chrysenteron

 (Bull.) Šutara 2008

chrysenteron = im Innern goldgelb

Allgemeines

Die Rot­fuß­röhr­linge (Xero­comel­lus) sind eine Pilz­gat­tung aus der Fa­mi­lie der Dick­röhr­lings­ver­wandten. Sie waren bis 2008 Be­stand­teil der Filzr­öhr­linge (Xero­comus), die aber auf­grund mole­kular­bio­lo­gischer Er­kennt­nisse auf den Ver­wandt­schafts­kreis der Ziegenlippe re­du­ziert wurde. Die Gat­tung Xero­comellus = Filz­röhr­ling, ist durch die trockene, samtig-filzige Be­schaf­fen­heit der nicht ab­zieh­baren Hut­haut und durch dünne Stiele ge­kenn­zeich­net. Der Rot­fuß­röhrling wurde erst­mals 1780 von Bulliard beschrieben; das heute ge­bräuch­liche Bi­no­men stammt von Šutara 2008. Der Rot­fuß­röhr­ling be­ge­gnet uns in vielen Farb- und Form­variatio­nen.
Echter Rotfußröhrling

Vorkommen

  • Juni – bis November
  • in bodensauren Wäldern auf nackter, grasiger oder moosiger Erde, auch auf sehr morschem Holz
  • vielerorts, sehr häufig, bisweilen Massenpilz.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Der mittelgroße Röhrling mit dem schlanken, häufig roten Stiel
  2. Die felderig-rissige Oberfläche des Hutes bei ausgewachsenen Exemplaren, wobei das Hutfleisch sich in den Rissen rot gefärbt hat
  3. Die grüngelblichen, bei Druck blaufleckenden Röhren
  4. Das vor allem im Alter schwammig-wässrige Hutfleisch
  5. Die oft madigen oder von weißem Schimmel überzogenen Fruchtkörper

Makroskopische Merkmale

 

Der 3 – 8 cm große Hut ist jung sattbraun und hellt dann in verschiedene Grau- oder Olivtöne auf. Die samtig-feinfilzige, matte Oberhaut ist kahl und trocken, auch bei Nässe nicht schmierig, reißt bald felderig-rissig auf und ist im durchfeuchteten Alterszustand oft schimmelig (Hypomyces-Arten). An den Rissstellen wie auch an Fraßstellen färbt sich die oberste Hutfleischschicht kirschrot. Das blassgelbe bis grünlichgelbe Hymenophor ist am Stiel angewachsen, die gleichfarbenen Poren sind groß, eckig und ungleich hervorstehend (hier mehr satt olivgelb gefärbt), die Röhren blauen bei Druck mehr oder minder stark. Der braungelbliche Stiel ist mindestens so lang wie der Hutdurchmesser, schlank, meist verbogen und vollfleischig. Er ist zumindest stellenweise rotstreifig oder rotpustelig, aber nie netzig gefärbt, kann aber auch reingelb sein und besitzt keine Velumreste; sein Basalmyzel ist gelblichweiß. Das vor allem im Hut sehr wässrige Fleisch ist gelblichweiß gefärbt, über den Röhren lebhafter, unter der Huthaut rötlich, in der Stielbasis rotbräunlich. Es blaut mehr oder minder schwach, besitzt einen milden, leicht säuerlichen Geschmack und einen schwach obstartigen Geruch. Der Sporenstaub in Masse ist olivbräunlich gefärbt.

Mikroskopische Merkmale

 

Die am apikalen Ende abgerundeten, spindeligen Sporen sind glatt, blass ockerbräunlich bis honigfarben gefärbt und nach Pilát 13 – 15/4 –6 µm groß. Die Hyphen sind schnallenlos, die Trame des Hymenophors ist bilateral; flaschenförmige Zystiden finden sich vor allem an den Poren, seltener in den Röhren.

Echter Rotfußröhrling

Verwertbarkeit

Essbar; jung schmackhaft, alt minderwertig, für Mischgerichte geeignet

Verwechslungen 

  • Xerocomellus truncatus, Dünnstieliger Rotfußröhrling, besitzt keine Rottöne in der rissigen Huthaut, das Basalmyzel ist graulich-lederfarben, die Sporenenden sind scharf abgestumpft und etwas eingedrückt
  • Xerocomus armeniacus, Aprikosenfarbiger Röhrling, der sehr selten ist, besitzt als Kennzeichen einen kleineren aprikosenfarbigen Hut, goldockerfarbigen Stiel und wächst vor allem in Laubwäldern.
  • Xerocomus subtomentosus, die Ziegenlippe, kann eigentlich nicht mit dem Rotfußröhrling verwechselt werden. Sie ist meist etwas größer, ihre stärker filzige olivfarbene Huthaut fühlt sich wie Wildleder an und neigt kaum zum Rissigwerden (wenn, dann sind keine Rottöne zu sehen), die Poren sind lebhafter goldgelb, der nie kirschrote Stiel ist meist gelbbräunlich gestreift.

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