Dreifarbige Koralle – August 2021
Dreifarbige Koralle
Ramaria formosa
(Pers. Ex Fr.) Quelet
formosus = wohlgestaltet
Text von Ingeborg Dittrich
Zeichnungen Fr. Dr. Maser
Allgemeines
Die fleischigen Fruchtkörper der Gattung Ramaria sind recht stattlich und zeigen den typisch stark verzweigten Aufbau eines Korallenpilzes. Ihre Hyphen sind dünnwandig und mit Schnallen versehen. Es sind meist Boden-, aber auch Faulholzbewohner. In Mitteleuropa finden wir in der Gattung etwa 30 bekanntere Arten, die nicht leicht voneinander zu unterscheiden und deren typische Merkmale meist nur im jungen, noch nicht ausgeblassten Zustand zu beobachten sind. Der hier darzustellende recht schöne Pilz wurde 1797 von Persoon und 1821 von Fries als Clavaria formosa beschrieben, 1888 von Quélet der Gattung Ramaria zugeordnet.
Vorkommen
- Juli bis Oktober
- in Laub und Nadelwäldern, vor allem unter Buchen, an grasigen Stellen, aber auch auf nacktem Boden wachsend, oft in Reihen und Ringen
Typische Erkennungsmerkmale
- Die Dreifarbigkeit des Fruchtkörpers: weißlicher Strunk, lachs- bis orangerosa Äste mit gelben stumpfen Spitzen
- In den Ästen ist das Fleisch nicht wässrig-marmoriert
- Die Äste sind von brüchiger Konsistenz, nicht elastisch-zäh
Makroskopische Merkmale
Jung dem Aussehen nach ein blumenkohlähnlicher Fruchtkörper, ausgewachsen 10-18/9-16 cm groß; der derbfleischige Strunk ist kurz, voll und nach ober stark verästelt, jung fleischfarben, später besonders unten weißlich ausblassend, im Alter aber auch bräunlichgelb; die Äste sind fleisch- bis lachsrosa gefärbt, im Alter auch ockerlich, an den Enden sind sie verzweigt, ihre Spitzen sind zitronen- bis bräunlichgelb; das weiße Fleisch kann bei Druck auch leicht röten und besitzt mitunter einen bitterlichen Geschmack; der Sporenstaub in Masse ist blassockergelb gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Hellgelbe, alt ockergelbe Sporen, zylindrisch bis elliptisch geformt, an der Oberfläche raulich, aber auch fast glatt 10-11-12-13-14(15)/4+ – 5+ µm. Basidien 60-80-90/8-10 ‚(12) µm, zur Basis schmal Hyphen 3-5-7-10-15 µm Ø Septen teils mit, teils ohne Schnallen.
Sporen
Basidien
Hyphen
Verwertbarkeit
Die Pilzart ist schwach giftig, ihr Genuss wirkt abführend; nach dem Kochen meist bitter schmeckend; vor dem Verzehr aller alten Korallenpilze ist grundsätzlich zu warnen!
Verwechslungen
Mit anderen gelb gefärbten Arten leicht möglich, wie
– Ramaria aurea, Goldgelbe Koralle, mit blassen Enden, dicht verzweigt, unter Fichte und Buche
– Ramaria flava, Schwefelgelbe Koralle, Strunk im unteren Drittel an der Oberfläche rot gefärbt
– Ramaria pallida, Bauchwehkoralle, einfarbig schmutziggelb mit violettlichen Spitzen.
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