Ring-Düngerling – Juli 2021
Ring-Düngerling
Panaeolus semiovatus
(Sowerby) S. Lundell & Nannf.
semiovatus = halbeiförmig
Text und Foto von Ingeborg Dittrich
Allgemeines
Diese coprophile Art steht entweder in der Gattung Panaeolus Quélet 1872 = Düngerling mit etwa 14 anderen Arten oder bei Anellaria Karsten 1879 = Ringdüngerling, wobei letztere auch als Subgenus aufgefasst wird (Panaeolus subg. Anellaria (Karst.) Guzman. Die Gattung Panoeolus ist stropharia- bzw. hypholomaähnlich und enthält einige haluzinogene Arten. Hauptmerkmale sind der stickstoffreiche Standort, das trocken glänzende, fast seidige Aussehen der Fruchtkörper und die durch zeitlich verschiedene Reifung scheckig aussehenden Lamellen.
Vorkommen
- (Juni) – September bis Oktober
- auf Dung (Rinder- und Pferdemist) und an gedüngten Stellen, meist auf Weideplätzen des subalpinen Bereichs, wie Almwiesen
- nicht häufig
Typische Erkennungsmerkmale
- Der Wuchsort auf Mist
- Die stattliche Größe des Pilzes
- Die glänzende Huthaut
- Die scheckigen, reif nicht zerfließenden Lamellen
- Das Vorhandensein eines Stielrings
Makroskopische Merkmale
Der glockenförmige Hut (2-6 cm breit/3-7 cm hoch) ist ton- bis aschgrau, auch fast weißlich gefärbt, kahl, feucht schmierig, trocken glänzend und rissig, dünnfleischig und schirmt nie ganz auf. Die anfangs graubraun marmorierten Lamellen sind bei Reife schwarz, zerfließen nicht; sie sind breit, stehen gedrängt und haben eine weiße Schneide. Der schlanke, lange Stiel (5)-8-12-(18)/0,5-0,7-(1,2) cm) ist steif und zähfleischig, zuletzt auch hohl. Er ist unten angeschwollen und dem Hut ähnlich gefärbt (hellbeigesandfarben) und trägt einen erst aufsteigenden, später hängenden Ring, der gerieft und oft durch Sporenpulver dunkel gefärbt ist. Unterhalb des Ringes ist er schmierig-klebrig. Das weißliche Fleisch besitzt einen angenehmen Geruch, es ist bis auf die Hutmitte überall recht dünn. Der Sporenstaub in Masse ist schwarz.
Mikroskopische Merkmale
Die fast mandelförmigen Sporen sind 15-22/9-13-(15) µm groß; auf den Blattflächen stehen zahlreiche keulenförmige, oben ausspitzende Zystiden
Verwertbarkeit
Essbarkeit wohl wegen des Standorts nicht erprobt, gilt als ungenießbar.
Verwechslungen
Der Glockendüngerling, Panaeolus campanulatus oder P. sphinctrinus, ist zwar in der Gestalt ähnlich, aber von kleinerem Wuchs und besitzt keinen Stielring; am Hutrand sind bei ihm mitunter Velumreste zu beobachten.
Der häufige Halbkugelige Träuschling, Stropharia semiglobata, kommt ebenfalls auf Rindermist vor und hat einen beringten Stiel, der Hut ist aber kleiner und besitzt keine Glockenform, die sehr breiten Lamellen sind ganz am Stiel angewachsen, der Stiel ist blassgelblich, das Fleisch riecht beim Reiben mehlartig. Stropharia-Arten haben zudem eine abziehbare Huthaut.
Die Arten der Gattung Coprinus haben keine scheckigen, sondern bei Reife zerfließende Lamellen, die Hüte sind schuppig bis behaart, nur selten kahl.
Zu weiteren Dung-Bewohnern gehört auch das Dung-Samthäubchen, Conocybe rickenii, mit ockerbraunen Lamellen und rostbraunem Sporenstaub; an den Lamellen befinden sich kopfig verdickte, „gekrönte“ Zystiden, die Sporen zeigen einen Keimporus.
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