Orangeroter Heftel-Nabeling – November 2020
Orangeroter Heftel-Nabeling
Rickenelle fibula
(Bull.) Raithelhuber
fibula = Heftel, Spange
geschrieben von Ingeborg Dittrich
Allgemeines
Die Gattung Rickenella = Heftel-Nabeling ist im Moser 1978 mit drei Arten verzeichnet. Es handelt sich um sehr kleine Pilzchen, die als Bodensaprophyten leben, mit häutigem, konvex-genabelten Hut, weit herablaufenden Lamellen und dünnem Stiel. Ihre Farbskala reicht von Gelb über Orange bis Braun. Pleuro- und Cheilozystiden sind vorhanden. Die anderen omphalinaartigen Gattungen werden abgegrenzt: Haasiella – größere Fruchtkörper; irreguläre Lamellentrama, Sporen mit mäßig dicken, metachromatischen Wänden, keine Zystiden; Gerronema – reguläre Lamellentrama, dünnwandige, nicht metachromatische, glatte Sporen; Omphaliaster – stachelige Sporen. Die schon 1783 von Bulliard beschriebene Art stand auch bei Omphalina Fr. Mycena Kühn. und Gerronema Sing.
Vorkommen
(Juni)-Juli bis Oktober-(November); an feuchten Stellen in Moospolstern der Wälder und Moore; gesellig, doch einzeln wachsend, ziemlich häufig.
Typische Erkennungsmerkmale
- Der kleine, in der Mitte niedergedrückte, orangegelbe Hut.
- Die stark herablaufenden Lamellen.
- Das nicht büschelige Wachstum.
- Die reguläre Lamellentrama
Makroskopische Merkmale
- Hut: 0,5 – 1,0 cm; erst konvex, dann flach, zuletzt genabelt; satt orangerot, zum Rand hin orangegelb, trocken ausblassend, hygrophan; Rand gerade, gekerbt-gerieft
- Lamellen: weiß bis gelblichweiß, entferntstehend, stark herablaufend
- Stiel: 2-6-(8) cm hoch, 0,1-0,2 cm breit, also dünn und sehr langstielig; orangeblass, röhrig
- Fleisch: mild, geruchlos, im Stiel etwas knorpelig; orangeblass
- Sporenstaub: in Masse weiß-gelblich
Mikroskopische Merkmale
Sporen: farblos, zylindrisch-ellipsoid, nicht dextrinoid, noch amyloid, noch metachromatisch
Zystiden: bauchige Zystiden an Lamellen und auf der Hutoberfläche
Huthauthyphen mit Schnallen
Verwechslungen
Loreleia postii: kahler, orangefarbene, größerer Hut, keine Zystiden, in Torfmooren
Chrysomphalina chrysophyllum: flockiger, bräunlichgelber, größerer Hut, keine Zystiden, schön gelbe Lamellen, an Holz, montane Verbreitung
Gerronema cinctum: ockergelber-aprikosenfarbiger Hut mit spitzer Papille, weißer Stiel mit gelbl. Zonen
Mycena acicula: zitron-goldgelber Stiel, sarkodimitische Trama, größere Sporen, (dünnwandige Hyphen + dickwandige Skelettzellen)
Xeromphalina campanella: gesellig, schon im Frühjahr, mit gelbrostbraunem Hut und gelbrötlichen Lamellen, an Nadelholz
Verwertbarkeit
Als Speisepilz wegen der Kleinheit uninteressant
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