Narzissengelber Wulstling – April 2020
Narzissengelber Wulstling
Amanita gemmata
(Fr.) Gillet
gemmatus = mit Gemmen (Knospen, Edelsteine) besetzt
geschrieben von Ingeborg Dittrich
Allgemeines
Die Gattung Amanita ist gekennzeichnet durch den Besitz eines Universalvelums, durch freie Lamellen und weißen Sporenstaub. Der Narzissengelbe Wulstling variiert sehr in Größe, Form und Farbe, so dass er in der Pilzliteratur recht unterschiedliche Namen besaß, Pilat allein zählt beispielsweise 20 verschiedene Synonyme auf. Er gehört zu den mittelgroßen, zerbrechlichen, wärmeliebenden Arten und ist rasch vergänglich. Fries beschreibt ihn 1836, Gillet stellt ihn 1874 der Gattung Amanita zu.
Vorkommen
Frühjahr bis Sommer; in warmen Nadel- und Laubwäldern auf verschiedenen Böden, besonders in sandigen Föhrenwäldern
Typische Erkennungsmerkmale
- Der kurzgeriefte Hutrand
- Der sehr vergängliche, also meist fehlende Stielring
- Das jahreszeitliche frühe Auftreten
- Falls noch vorhanden, die großen, an Papierfetzen erinnernden Hüllreste auf dem Hut
Makroskopische Merkmale
- Der 3-10 cm große, dünnfleischige Hut tritt in verschiedenen Gelbtönen auf, von Blassgelb bis satt Zitronengelb, andere sprechen von Wachs-, Stroh- oder Ockergelb. In der Mitte ist er stärker als am Rand gefärbt, im Alter insgesamt verblassend. Auf dem Hut befinden sich große, papierfetzenähnliche weiße Hüllreste, die aber sehr vergänglich sind. Im feuchten Zustand ist die Hutoberhaut etwas schmierig, im trockenen zeigt sie geringen Glanz. Die weißlichen Lamellen besitzen eine flockige Schneide, stehen gedrängt, sind frei und bei Reife am Hutrand gerundet, wo sich auch am breitesten sind. Der schlanke, weißliche Stiel (bis 10cm/8mm) ist flockig-schuppig, sehr weich, zunächst noch voll, dann ausgestopft, bei Reife schließlich hohl. Er trägt eine weiße, zerrissene, leicht abfallende Manschette. Unten verdickt er sich zu einer ebenfalls zerbrechlichen Knolle, die gegen den Stiel, wenn überhaupt, so nur durch einen niedrigen freien Kragen abgesetzt ist. Mitunter sind auch noch Reste der sehr flüchtigen, dünnwandigen Volva vorhanden, die eng am Stiel anliegt und ober nur wenig frei absteht. Das weiße, unter der Huthaut leicht gelbliche Fleisch färbt sich durch Natronlauge gelborange. Es ist recht zerbrechlich, besitzt einen leicht süßlich bis etwas rettichartig beschriebenen Geschmack und ist geruchlos. Der Sporenstaub in Masse ist weiß.
Mikroskopische Merkmale
Blasse, kurzelliptische Sporen, 10-14/5-8,5 µm groß, nicht amyolid, mit schiefem Apiculus und großem Öltropfen.
Verwertbarkeit
Da beim Genuss größerer Mengen schon Vergiftungen bekannt geworden sind, der Pilz zudem wenig fleischig ist und zerstreut wächst, ist von der Verwendung zu Speisezwecken abzuraten.
Verwechslungen
Kaum möglich mit dem Gelben Knollenblätterpilz, Amanita citrina, der sich durch nicht gerieften Hutrand und kräftigen Kartoffelkeimgeruch gut unterscheiden lässt. Auch eine Verwechslung mit dem Rotbraunen Scheidenstreifling, Amanita fulva, wäre möglich, der eine oben mehr als die Hälfte freie Scheide besitzt.
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