Dunkelvioletter Dickfuß – Januar 2020

Dunkelvioletter Dickfuß

Cortinarius violaceus

 (L. ex Fr.) Fries

violaceus = violett

geschrieben von Ingeborg Dittrich

Allgemeines

Das faserige Partialvelum und die rostbraune Sporenfarbe sind die Hauptkennzeichen der Schleierlinge, der mit etwa 700 Arten in Mitteleuropa (weltweit über 5500) wohl artenreichsten Blätterpilzgattung. Die Pilze leben größtenteils mit Laub- und Nadelbäumen in Ektomykorrhiza. Der Dunkelviolette Dickfuß gehört zur Untergattung Cortinarius mit violettem Pigment und ist leicht kenntlich. Sie wurde schon 1753 von Linné beschrieben. Fries bezeichnet sie als eine vornehme, wunderschöne und von alters her berühmte Art („species nobilissima, pulcherrima, antiquitus notissima“).

Vorkommen

August bis Oktober; meist in feuchten, wärmeliebenden Laubwäldern; aber auch im Nadelwald.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Der insgesamt dunkelviolett gefärbte, große Pilz
  2. Die trockene, filzig-zottige Hutoberfläche
  3. Der nicht bittere Geschmack
  4. Der Geruch nach Zedernholz
  5. Die nicht gelbe oder braune, sondern rote Farbreaktion des Fleisches mit Laugen

Makroskopische Merkmale

Der 6 – 12 – (15) cm große Hut ist fleischig, dunkelviolett bis fast schwarzviolett gefärbt und besitzt eine trockene, filzig-schuppige Oberfläche; der Hutrand ist lange eingerollt. Die anfangs dunkelvioletten, nach Sporenausfall rost- bis zimtbraunen Lamellen stehen entfernt, sind ziemlich dick und oft adrig verbunden; sie sind am Stiel abgerundet angeheftet. Der kräftige, keulig-knollige Stiel (8 – 12 – (20)/1 – 3 cm) ist wie der Hut dunkelviolett gefärbt, trocken fast schwarz, und schließlich sogar hohl. Der schnell vergängliche bläuliche Schleier hinterlässt keine sichtbaren Spuren. Das beim Anschneiden blassviolette, wässrig marmorierte Fleisch ist jung zart; es hat einen milden Geschmack und riecht zedernholzartig. Mit Laugen verfärbt es sich violettrot, mit Guajak dunkelgrün. Der Sporenstaub ist rostbraun gefärbt.

Mikroskopische Merkmale

 

Die blassgelbbraunen, fast elliptischen Sporen sind warzig und 11-17/7-9 µm groß;

Die Huthaut besteht aus dicken Hyphen. An den Lamellen finden sich große Cheilo- und Pleurozystiden.

Verwertbarkeit

Der Dunkelviolette Dickfuß gilt als essbar, zumindest als nicht giftig. Er ist kein guter Speisepilz.

Verwechslungen

Aus der Untergattung Sericeocybe mit auch trockenen Hüten wäre Cortinarius alboviolaceus mit silbervioletter Färbung und seidig-glattem Hut zu nennen, wie auch der Lila-Dickfuß, Cortinarius traganus, mit lilaseidigem Hut, schon jung hellrostfarbenen Lamellen, safranfarbigem Fleisch und unangenehmen Geruch.

Blaue Schleimköpfe der Untergattung Phlegmatium besitzen eine gerandete Stielknolle und einen schleimigen Hut, z. B. Cortinarius caerulescens mit bitterlichem Geschmack, Cortinarius praestans mit schmierig-runzeliger Hutoberfläche oder der viel heller gefärbte, bald ockerlich werdende Cortinarius largus. Ihnen ist zudem die gelbbraune Laugenreaktion eigen.

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