Kaffeebrauner Gabeltrichterling – Dezember 2019
Kaffeebrauner Gabeltrichterling
Pseudoclitocybe cyathiformis
(Bull. ex Fr.) Singer
cyathiformis = becherförmig
geschrieben von Ingeborg Dittrich
Allgemeines
Der Kaffeebraune Gabeltrichterling wurde schon 1791 von Bulliard beschrieben. Wegen seiner herablaufenden Lamellen stand er bis in unser Jahrhundert in der Gattung Clitocybe = Trichterling. Später wurde er (1942 von Singer) in die Gattung Cantharellula übernommen oder auch zu Pseudoomphalina gestellt. Heute wird er allgemein der Gattung Pseudoclitocybe = Gabeltrichterling zugeordnet. Bei den Gabeltrichterlingen handelt es sich um trichterlings- bis nabelingsartige Pilze mit dunkel- bis graubraunen hygrophanen Hüten, bisweilen gegabelten Lamellen, amyloiden Sporen und fehlenden Hyphenschnallen.
Vorkommen
Spätherbst, nach den ersten Nachtfrösten; auf Wiesen, Äckern, in Obstgärten und feuchten Nadelwäldern, auch auf vermodernden Holzabfällen.
Typische Erkennungsmerkmale
- Der deutlich trichterförmige, sehr dünnfleischige Hut
- Die herablaufenden Lamellen
- Der hohe, außen netzigfaserige, innen ausgestopfte bis hohle Stiel
- Hüte und Stiele sind sehr wässrig
Makroskopische Merkmale
Der tiefgenabelte bis becherförmige Hut (4-7 cm) mit lange eingerolltem Hutrand ist grau- bis dunkelrußbraun, durchfeuchtet dunkler, trocken milchkaffeefarben gefärbt. Der Hut ist glatt, kahl und glänzt in feuchtem Zustand; der Hutrand ist im Alter gerieft. Die erst weißlichen, dann aschgrauen schließlich graugelblichen Lamellen stehen entfernt und sind am Stiel zumindest angeheftet, später deutlich herablaufend. Am Stielansatz oder auch gegen den Hutrand zu sind sie teilweise gegabelt und quer miteinander verbunden. Sie scheinen von oben gesehen durch das dünne Hutfleisch durch. Der schlanke (5-8/0,6-1,2 cm) Stiel verjüngt sich aufwärts, ist braun wie der Hut gefärbt, kommt aber auch wesentlich heller vor. Er ist mit dunkleren Fasern überzogen, die zuweilen ein Netzwerk bilden, und besitzt eine weißfilzige Basis. Zunächst noch vollfleischig, später ausgestopft bis hohl, bleibt er stets recht elastisch. Das dünne, weiche und wässrige Fleisch ist ebenfalls grau- bis rußigbraun gefärbt und ohne besonderen Geruch und Geschmack. In Masse ist das Sporenpulver weiß gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Die schmalelliptischen Sporen sind glatt, hyalin und amyloid, sie sind 7-12/4-7,5 µm groß.
Verwertbarkeit
Die Meinungen über den Wert als Speisepilz reichen von essbar über mittelmäßig und geringwertig bis uninteressant.
Verwechslungen
Pseudoclitocybe expallens, Ausblassender Gabeltrichterling ist kleiner und heller; hat einen eher flachen Hut und rundliche Sporen; auf Wiesen vorkommend.
Pseudoclitocybe obata, Blaugrauer Gabeltrichterling, feucht olivschwärzlich, breit genabelt, sehr dünner Hut, geriefter Hutrand, bläulichgrauer Stiel, feucht olivschwärzlich, breit genabelt, glimmrig bereift, und wenig netzig-faserig, riecht nach Bittermandel. Vorkommen in trockenen Nadelwäldern auf Kalk.
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