Januar 2019 – Bergporling

Bergporling

Bondarzewia mesenterica

(Schaeff.) Kreisel 1984

Syn. Bondarzewia montana (Quel.) Singer

(mesentericus = darmartig gewunden
montanus = gebirgig, auf Bergen vorkommend)

geschrieben von Ingeborg Dittrich

Allgemeines

Die recht formverschiedenen Pilze der Familie der Bondarzewiaceae sind Holzbewohner. Sie bilden einjährige, weichfleischige Fruchtkörper von weißlicher oder wenigstens heller Trama aus und sind durch kugelige, ornamentierte Sporen gekennzeichnet, wodurch sie sich von anderen Porlingen deutlich unterscheiden lassen. In der Gattung Bondarzewia Singer 1940 sind hütige Vertreter mit porenförmigen Hymenophoren zusammengestellt, zu denen auch der Bergporling gehört. Er zählt zu den Schwächeparasiten.

Vorkommen

Selten, das dauerhafte Myzel dieses Pilzes fruktifiziert nicht jedes Jahr; nur am Nadelholz, fast immer in Arsenalen der Weißtanne, meist an den Wurzeln älterer Tannen in einigem Abstand vom Wirtsstamm stehend.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die aus einem gemeinsamen Strunk sich auffächernden kreisel-, trichter- oder zungenförmigen Fruchtkörper;
  2. Das löcherige Hymenophor, das die Hutunterseiten und die ganze Stielfläche überzieht;
  3. Die sehr weiten, bei Druck nicht schwärzenden Poren;
  4. Die rundlichen, mit Stacheln besetzten Sporen.

Makroskopische Merkmale

Die Gesamtfruchtkörper können Ausmaße bis zu 50 cm erreichen. Aus einem gemeinsamen Strunk verzweigen sich mehrere Teilfruchtkörper, die geschichtet bis dachziegelartig übereinanderstehen und von oben gesehen halbkreisförmig bis nierenartig geformt sind. Ihre Oberflächen sind hellocker bis bräunlich gefärbt, mitunter auch durch dunkelbraunere Farbringe etwas gezont und von samtig-filziger Beschaffenheit. Der vom „Hut“-Oberteil gar nicht abgesetzte „Stiel“ ist von heller Farbe und ganz vom porigen Hymenophor überzogen. Der allen Teilfruchtkörpern gemeinsame stark verwachsene Strunk kann bis zu 5 cm dick werden und ist von einer feinhaarigen, schmutzig-ockerlichen Haut überzogen. Die Öffnungen des Hymeniums sind langlabyrinthisch, etwa 0,5-2,5 mm breit und 4-10 mm tief. Das zähe Fleisch ist weißlich und besitzt einen bitterlichen Geschmack. Der Sporenstaub in Masse ist weiß.

Mikroskopische Merkmale

Die hyalinen, kugeliggeformten Sporen besitzen amyloide, reihenförmig angeordnete, stachelige Warzen und erinnern in ihrer Ornamentation an Täublingssporen. Sie sind 7-8 / 6 µm groß, ohne Keimporus und haben einen deutlichen Apiculus, sowie einen großen zentralen Öltropfen.

Sporenornamente bis 1+ µm hoch

Sterigmen 4-5 µm lang

Basidien 30-40-45 / 8-10 µm

Hyphen in den Röhren ± 3-4-5 µm Ø

z. T. mit „körnigem“ Inhalt (ölig?)

Verwertbarkeit

Für Speisezwecke ungeeignet.

Verwechslungsmöglichkeiten

Die verwandten Pilze des Bergporlings sind nicht verwechselbar, die verwechselbaren dagegen nicht verwandt, wie die äußerlich etwas ähnlichen Meripilus– oder Grifola-Arten, die sich aber durch ihre Sporenform und Ornamentation deutlich unterscheiden lassen. Der Riesenporling, Meripilus giganteus, besitzt zudem dunklere und stärker gezonte Oberseiten.

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