September 2018 – Grüner Anis-Trichterling
Grüner Anis-Trichterling
Clitocybe odora
(Bull. Ex Fr.) Kummer
odorus = riechend, wohlriechend
geschrieben von Ingeborg Dittrich
Leg./det.: Dittrich/Dittrich
Allgemeines
Die Gattung Clitocybe (Fr.) Kummer = Trichterling mit mehr als 70 europäischen Arten ist durch breit angewachsene bis weit herablaufende Lamellen, den oft trichterförmig eingesenkten Hut, zähfaserige Stielrinde bei fleischigem Stielinneren und Myzelballen an der Stielbasis gekennzeichnet. Die Pilze leben meist saprophytisch in der Laub- und Nadelstreu der Wälder. Der Grüne Anis-Trichterling gehört zu den mittelgroßen Trichterlingen. Er wurde 1791 von Bulliard, 1821 von Fries und 1871 von Kummer beschrieben.
Vorkommen
August bis November, wenn sich die Blätter der Zitterpappel verfärben; gesellig und häufig, im Laub- und Nadelwald.
Typische Erkennungsmerkmale
- Der intensive Anisgeruch
- Die typisch spangrüne Färbung des ganzen Pilzes, die allerdings im Alter auch fast ganz ausblassen kann
- Der meist fehlende Huttrichter
Makroskopische Merkmale
Die blassgrünlichen bis weißlichen, auch graugelblichen Lamellen sind breit und wenig gedrängt, gerade angewachsen oder etwas am Stiel heraublaufend.
Der ungleich dicke, etwas keulige Stiel ist kurz, faserfleischig, ausgestopft und später hohl. An seiner Basis ist er oft gekrümmt, filzig und sitzt mit einem weißlichen Myzelballen seiner Unterlage auf; er ist ähnlich dem Hut gefärbt, etwas blasser im Aussehen.
Das blassgrünliche bis weißliche Fleisch besitzt einen von süßlich bis angenehm würzig beschriebenen Geschmack und einen auffallend starken Geruch nach Anis.
Das Sporenpulver ist weiß.
Mikroskopische Merkmale
Elliptische, blassgrüne Sporen, 6-7,5 x 3-4,5 µm
Verwertbarkeit
Essbar, doch sagt der aromatisch-durchdringende Geschmack nicht jedermann zu; daher nicht mal als Mischpilz empfehlenswert.
Roh giftig.
Verwechslungen
Mit kleineren, ähnlich duftenden, blasseren Arten möglich, die aber hygrophane Hüte besitzen, wie der Weiße Anistrichterling, Clitocybe fragrans, mit lederblassen, am Rande gerieften Hüte (2-4 cm) und oft längeren Stielen, oder der Dufttrichterling, Clitocybe suaveolens, mit graubraunen bis lederocker gefärbten Hüten, die keinen Grünton enthalten; von oben her gesehen auch mit dem Grünspanträuschling, Stropharia aeruginosa, der sich jedoch durch seine Lamellenfarbe deutlich unterscheidet.