Juli 2018 – Sommertrüffel

Sommertrüffel

Tuber aestivum

Vittadini 1831

geschrieben von Ingeborg Dittrich

Leg./det.:  Dittrich/Dittrich

Allgemeines

Seit dem Altertum hat die Trüffel eine wechselhafte Biographie. Mal war sie ein Mineral, mal eine Pflanze, die aus Donner und Blitz entstand. Zwischenzeitlich gehört die Trüffel zur Gattung der Schlauchpilze.

Ihr Name rührt aus der spätlateinischen Bezeichnung „terrae tuffolae“, was bedeutet, dass der etwa 5-30 cm im Boden wachsende Pilz die Oberfläche etwas anhebt. Durch Wortzusammenziehung entstand der Begriff tartufole, später truffe (französisch).

Vorkommen

Schon der deutsche Name „Sommertrüffel“ verrät es, und der lateinische ebenfalls, denn auch „aestivum“ heißt so viel wie im Sommer wachsend.   Sie erscheint unreif ab Juni und reift bis September. Die Fruchtkörper können bis in das folgende Jahr in den Februar überdauern.

Sommertrüffel finden sich fast überall in Europa. Als Boden wird eine gut durchlässige, kalkhaltige Erde bevorzugt. Tuber aestivum wächst in Symbiose mit Eichen, Buchen, Pappeln und Haselnusssträuchern.

Interessant ist, dass man die Sommertrüffel auch ohne Trüffelhund oder Schwein direkt finden kann, denn sie machen sich durch Risse im Boden  bemerkbar, da sie ziemlich oberflächlich wachsen. Manchmal findet man sie auch unter Laubhaufen. Die Art ist bestimmt nicht selten.

Trüffelsuche in Deutschland ist verboten.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Hypogäisch wachsend 2. Schwarze Peridie mit Warzen 3. Gleba mit zahlreichen weißen Adern

Makroskopische Merkmale

Diese Trüffel besitzt mehr oder weniger kugelige, knollige Fruchtkörper, die zwei bis zehn Zentimeter im Durchmesser erreichen. Sie hat eine braunschwarz bis schwarze Peridie, die aus 5- bis 6-eckigen pyramidenförmig zusammengesetzten, warzenförmigen Höckern besteht, die nicht abwischbar sind.

Das Fruchtfleisch ist jung weißlich, reif hell- bis dunkelbraun und mit zahlreichen Adern durchzogen, die es wie eine Marmorierung erscheinen lassen. Unreife Fruchtkörper sind geruchlos. Reife riechen aromatisch und angenehm, leicht pilzig und nussig, alt erdig oder nach Stall. Der Geschmack ist haselnussartig.

Mikroskopische Merkmale

Sporen elliptisch grobmaschig netzig wabig. Im Mittel 3 – 4 Sporen pro Ascus.

Asci mit Sporen

Ascus mit Sporen

Verwechslungen

Ähnlich sieht die Perigord-Trüffel (Tuber melanosporum) aus, die sich bei Reife durch ein dunkleres Fleisch sowie weniger und dünnere, weiße oder rötlich getönte Äderchen von der Sommer-Trüffel unterscheidet. Der Geschmack der Perigord-Trüffel ist aromatischer.

Die Teer-Trüffel, Tuber mesentericum, hat einen deutlichen Teer- oder Phenolgeruch.

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