März 2018 – Grüner Knollenblätterpilz

Grüner Knollenblätterpilz

Amanita phalloides

(Fr. 1821) Link 1833 (phalloides = phallusähnlich)

Typische Merkmale

  1. Die weißbleibenden Lamellen
  2. Die feine Radialfaserung der Huthaut
  3. Der gebändert-genatterte Stiel
  4. Das Vorhandensein einer Stielknolle
  5. Die weiße, derblappige Scheide am ausgeprägten Knollenrand

Allgemeines

Als Hauptmerkmal der Gattung Amanita = Wulstling oder Knollenblätterpilz gilt neben dem Velum universale das Partialvelum, das –die Streiflinge ausgenommen– als häutiger, hängender Stielring zu beobachten ist. Die Untergattung Phalloidae, zu der der Grüne Knollenblätterpilz gehört, ist durch glatten Hutrand und amyolide4 Sporen gekennzeichnet, während die Untergattung Amanita gerieften Hutrand und nicht amyloide Sporen besitzt. Die Gattung umfasst etwa 30 mitteileuropäische Arten, darunter tödlich giftige. Der Grüne Knollenblätterpilz wurde erstmals von Vaillant 1743 beschrieben.

Vorkommen

(Juli) – August bis Oktober, auf lockeren, humösen Böden, meist im Laubwald, dort vor allem unter Eichen, seltener bei Buchen, kaum je im Nadelwald; er ist ein Pilz der mitteleuropäischen Laubwaldregion, der in der Nadelwaldstufe der Gebirge fehlt.

Makroskopische Merkmale

Der 6 – 12 – (15) cm große Hut ist oliv- oder gelbgrünlich, grünlich braun, aber auch in Farben von weißlich bis dunkeloliv gefärbt und bis auf die weiße Varietät immer dunkler radialfaserig; die Oberhaut ist feucht klebrig, trocken seidigglänzend, abziehbar und trägt nur selten Hüllfetzen; der Hutrand ist glatt, ohne Riefen. Die weißen Lamellen haben mitunter einen schwach grünlichen Schein, sie sind frei bis fast frei, untermischt-, stehen dicht und haben fein bewimperte Schneiden. Der nahezu gleichmäßig dicke Stiel (8-12-(20)/1-2 cm) ist auf weißem Grunde blasshellgrünlich-olivgrünlich gebändert und schimmert seidig; er ist markig gefüllt, später oben auch hohl. Er trägt einen weißen, herabhängenden, fein gerieften Ring, der wegen des Herabhängens als Manschette bezeichnet wird.  An der Basis ist er zu einer 1,5 – 4 cm dicken Knolle erweitert, die in einer weißen mit großen Lappen abstehenden Volva steckt. Der Stiel krümmt sich bei waagerechter Lagerung, da seine Zellen geotropisch reizbar sind. Das weiße, zarte, ziemlich dicke Fleisch hat einen süßlichen Geruch, der später unangenehm wird (hornartig, nach Ligusterblüten). Geschmacksprobe sollte man wegen der Giftigkeit unterlassen, da sie zur Arterkennung unnötig sind. Das Fleisch färbt sich mit Schwefelsäure violett. Der Sporenstaub in Masse ist reinweiß.

Mikroskopische Merkmale

  • Die rundlich-kurz elliptischen Sporen sind farblos, amyloid und 8 – 10 (11)/7-9 µm groß

Verwechslungen

Die Literatur führt verschiedene Varietäten an, sie sind alle giftig.

Anfänger verwechseln den Grünen Knollenblätterpilz gelegentlich mit Egerlingen und Scheidlingen (Lamellenfarbe!), grünen Täublingen und Ritterlingen (keine Manschette, keine Knolle, keine Volva), jung auch mit Bovisten und Stäublingen (keine Hut-Stiel-Anlage im Durchschnitt!). Amanita virosa, Kegelhütiger Knollenblätterpilz, mit weißem, oft spitzkegeligem Hut und sehr langem faserigen Stiel wächst meist im Nadelwald. Amanita citrina, Gelber Knollenblätterpilz, hat eine breit gerandete Knolle, keine abstehende Volva, riecht nach Kartoffelkeimen und besitzt meist bräunliche Huttupfen.

Verwertbarkeit

 
Tödlich giftig!

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