Birkenröhrling – Dezember 2017

Leccinum scabrum - Birkenröhrling

Birkenröhrling

Leccinum scabrum

(Bull.) Gray

scaber = rau

Allgemeines

Der Birkenpilz aus der Gattung der Raustielröhrlinge ist ein bekannter, doch recht variable Pilz, der schon 1782 von Bulliard, 1821 von Fries als Boletus scaber beschrieben wurde. Die an und für sich wohlabgegrenzte und gar nicht so artenreiche Gattung kann einem jedoch manches Rätsel aufgeben.

Vorkommen

  • Juni bis Oktober;
  • gesellig auf mageren, moorigen bis heideartigen Böden, oft auch zwischen Gras;
  • Mykorrhizapilz mit Laubbäumen der Ordnungen Salicales und Fagales, besonders mit Birke.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die groben dunkelbraun-schwarzen Faserschuppen am rauen Stiel;
  2. Die an Luft fehlende Fleischverfärbung;
  3. Der beim ausgewachsenen Pilz hohe und schlanke Stiel, der leicht vom Hut abzutrennen ist;
  4. Das im Alter vorwulstende, um den Stiel eingesenkte Röhrenpolster mit sehr langen Röhren und engen rundlichen Poren

Makroskopische Merkmale

Hut: 5 – 15 cm groß, in vielen Farbabstufungen von rotbraun bis graubraun, kahl, anfangs mit feinem graulichem Filz, Huthaut bei Feuchtigkeit klebrig bis schmierig, lässt sich kaum abziehen;

Röhren: jung weißlich, später schmutziggrau, bisweilen auch leicht rosa getönt, am Druckstellen bräunlich verfärbend, das im Alter dicke Röhrenpolster lässt sich leicht vom dünnen Hutfleisch lösen;

Stiel: 10-17/10-20, außen gefurcht, nach ober verschmälert, im Alter strähnig und holzig-zäh, erscheint durch seine Faserschuppen dunkel gekörnt oder gefasert;

Fleisch: jung fest, zuletzt sehr schwammig weich, graulich, nicht verfärbend, kann aber gelegentlich auch langsam schwach schmutzigrosa anlaufen, verfärbt sich mit Phenol kupferfarben-weinrot, mit Eisensulfat blaugrau, besitzt einen angenehmen Geschmack und nur unbedeutenden Geruch;

Sporenstaub: in Masse olivbräunlich gefärbt

Mikroskopische Merkmale

 

Langspindelförmige, glatte, blassgelbe Sporen;

 

Hyphen ohne Schnallen, die Huthauthyphen besitzen Stärken zwischen 4-7 μm und haben sich verjüngende Septen;

Basidien 20-40/10-12 μm groß, viersporig, zahlreiche flaschenförmige Zystiden mit recht dünnen Hälsen

Verwertbarkeit

Junge Exemplare sind recht schmackhaft, ältere dagegen wässrig; das Fleisch wird beim Schmoren grauschwarz und sehr schleimig; vor allem die älteren Stiele sind oft unbrauchbar; die Pilze sind zuletzt meist stark von Maden zerfressen.

Verwechslungen

Der Name Birkenpilz ist recht weit gefasst und stellt den Amateur und Mykologen wie bei den Rotkappen manchmal vor Probleme.

Der Vielverfärbende Birkenpilz (L. variicolor) hat einen blauverfärbenden Stiel, der Moorbirkenpilz (L. holopus) ist in allen Teilen heller, weißlich.

Der Hainbuchenröhrling (L. pseudoscabrum) unterscheidet sich durch die beim jungen Pilz runzelige, später rissig-aufgesprungene Hutoberfläche, durch den festeren, unten stärker keulig verdickten Siel und das rasch rötende, dann grauschwarz verfärbende Fleisch. Diese Art benötigt bessere Böden und wächst gern auf Kalk unter Hainbuchen.

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