Pfefferröhrling – September 2017
Pfefferröhrling
Chalciporus piperatus
(Bull.ex Fr.) Bataille
piperatus = pfefferartig
Allgemeines
Die Gattung Chalciporus Bataille 1908 = Zwergröhrling enthält Röhrlinge mit zimt- bis himbeerroten Poren und schwefelgelbem Basalmycel. Die bekannteren Arten sind Ch. piperatus, Ch. amarellus und Ch. pseudorubinus. Der Pfefferröhrling stand früher wegen seines feucht etwas schmierigen Hutes auch in der Gattung Suillus. Das Gattungsadjektiv stammt von Bulliard 1784, Fries nannte die Art 1821 Boletus piperatus. Der sehr ähnliche, mild schmeckende Falsche Pfefferröhrling, Chalciporus amarellus, wird von Singer und Pilát-Dermek nur als Varietät geführt.
Vorkommen
- (Mai)-Juni-Oktober-(November);
- in Nadel und Laubwäldern, auf dem Erdboden und zwischen Moospolstern, vor allem unter Fichten, Kiefern und Birken, in Parkanlagen auch unter ausländischen Koniferen;
- auf leicht versauertem Kalkboden, Sand- und Urgestein;
- mitunter mit dem Fliegenpilz, Amanita muscaria, vergesellschaftet; häufig
Typische Erkennungsmerkmale
1. Der brennend-scharfe Geschmack;
2. Die rostfarbenen Poren
3. Die gelbe Stielbasis und das reingelbe Stielfleisch, das nicht blaut
Makroskopische Merkmale
Der 2-6-(9) cm große Hut ist feucht etwas klebrig, trocken leicht glänzend, kahl und glatt, bisweilen auch rissig; seine Farbe wird von hellzimtbraun bis orangebraun beschrieben; der Hutrand ist oft flatterig aufgebogen.
Die etwas herablaufende Röhrenschicht ist anfangs schwer, später leichter vom Hutfleisch abtrennbar. Sie ist dunkler als der Hut gefärbt und zeigt zimt- bis rostrote Poren, die weit sind und gezackte Ränder haben.
Der 3 – 6/0,4 – 1 cm große schlanke Stiel ist blasser als der Hut gefärbt, weder netzig, noch filzig, recht brüchig, doch vollfleischig. Seine gelbe Stielbasis ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal.
Das ebenfalls gelbe Bodenmycel ist kräftig entwickelt.
Das weich-saftige, zarte Fleisch ist im Hut trübrosa, im Stiel lebhaft zitronengelb gefärbt und zeigt an der Luft keine Farbveränderungen.
Der Geschmack ist brennend scharf, der Geruch unbedeutend.
Der Sporenstaub in Masse besitzt eine Tieffleischbraune Färbung (olivbraun mit rötlichem Schein).
Mikroskopische Merkmale
Die glatten, blass honigfarbenen Sporen sind verlängert ellipsoidisch und 8-11/3- 5 μm groß; keine Schnallen.
Verwertbarkeit
Nicht giftig, als Würzzusatz zu Pilzgerichten brauchbar; getrocknete und pulverisierte Pilze verlieren den scharf-brennenden Geschmack.
Verwechslungen
Chalciporus amarellus, Falscher Pfefferröhrling, ist sehr ähnlich, schmeckt jedoch mild bis nur leicht bitterlich, er ist von Wuchs etwas kleiner, besitzt aber größere Sporen, wächst vorwiegend unter Tannen und Fichten, die erst gelben Poren sind später weinrosa-kupferrot und weiter geöffnet, die etwas dickeren Stiele sind an der Spitze in der Porenfarbe punktiert.
Chalciporus pseudorubinus, Rotröhriger Zwergröhrling, ist ein kleiner schmächtiger Pilz (Hut 1-2 cm, Stiel 2-4/0,2-0,5cm) von mildem Geschmack mit himbeerroten Poren und großen Sporen (10-14/4-6 μm), seine Röhrenwände bestehen aus rotpigmentierten Hyphen, aus Österreich bekannt, unter Schwarzkiefer.
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