Anhängselröhrling – Juli 2017

Butyriboletus appendiculatus - Anhängselröhrling

Anhängselröhrling

Butyriboletus appendiculatus

(Schaeff.) D. Arora & J.L. Frank

appendiculatus = mit einem Anhängsel versehen

Allgemeines

Die Gattung Butyriboletus wurde 2014 von den Mykologen David Arora and Jonathan L. Frank beschrieben, um die Arten aus der Verwandtschaft des Anhängsel-Röhrlings unterzubringen. Die Gruppe war früher als Sektion Appendiculati in der großen Gattung der Dickröhrlinge (Boletus) klassifiziert. Die Einengung von Boletus auf diese letztgenannte Gruppe erfordert es, die Regius-Gruppe in eine separate Gattung zu platzieren, mit Boletus appendiculatus (inzwischen Butyriboletus appendiculatus) als Typusart.

Die Art wurde 1774 erstmals von Schaeffer abgebildet, Secretan gebraucht 1833 in der Mycogr. Suisse den Namen Boletus appendiculatus; Persoon hielt sie für eine Varietät von B. radicans, Fries zunächst für eine B.-edulis-Form (1821), erst 1836 für eine eigene Art.

Vorkommen

  • Juni – Oktober;
  • in wärmeren, lichten Wäldern, vor allem unter Eichen, Buchen und Weißbuchen, aber auch unter Nadelbäumen;
  • kalkliebend.

Typische Erkennungsmerkmale

1. Das leuchtend gelbe Hymenophor des „gelbfleischigen Steinpilzes“;
2. Das Vorherrschen von insgesamt braungelben Farben;
3. Der junge Stiel ist zumindest oben fein gelbgenetzt;
4. Das im Längsschnitt schwach regenbogenartig verfärbende Fleisch;
5. Die bei ganz jungen Fruchtkörpern im Verhältnis zum bereits kräftigen Stiel zu kleinen Hüte.

Makroskopische Merkmale

 

Hut: 3-8-(13) cm; schmierig, erst weiß, dann gelb bis gelbbräunlich; Haut leicht abziehbar

Hymenophor: kurze Röhren, am Stiel angewachsen; Poren erst weiß, dann goldgelb bis gelboliv, klein, Flüssigkeitstropfen ausscheidend

Stiel: 5-12-(20)/0,8-(3) cm; vollfleischig, ringlos, an der Basis zugespitzt; weißlich-gelblich mit auffallenden rötlichgrauen bis schwärzlichbraunen Körnchen besetzt

Fleisch: weißlich-gelblich; angenehm mild säuerlich schmeckend, geruchlos; mit Ammoniak violettlich verfärbend, besonders dort, wo bereits gegilbt

Sporenstaub: in Masse trübocker

Mikroskopische Merkmale

 

Glatte, spindelige, blaßgelbe Sporen, 11 – 13(15)/4,5 – 5,5 μm groß.

Verwertbarkeit

Erstklassiger Speisepilz, doch recht selten und daher schonenswert;

Verwechslungen 

Boletus speciosus, Blauender Königsröhrling, ist recht ähnlich, hat braunrote Hüte, aber Stiele, die im unteren Teil eine deutliche Rotfärbung besitzen;

Butyriboletus fechtneri, Silberröhrling, ist an den helleren, grausilberfarbigen Hüten zu unterscheiden, in der halben Stielhöhe besitzt er oft eine ringförmige Rotzone;

Butyriboletus regius, Königsröhrling, hat eine typisch hellkirschrote Hutfarbe und intensiv gelbes, nicht blauendes Fleisch;

der sehr seltene Neoboletus junquilleusGelber Hexenröhrling, ist insgesamt einheitlicher schwefelgelb gefärbt und blaut (wenn überhaupt) gleichfarbig;

Caloboletus radicans, Wurzelnder Bitterröhrling, ist durch seinen bitteren Geschmack, das kräftige Stielanhängsel und die düstere schmutzig-gelbgrüne Hymenophor- und Stielfarbe gekennzeichnet.

Hemileccinum impolitum, Fahler Röhrling, und Lanmaoa fragrans, Starkriechender Röhrling, haben weißes Fruchtfleisch mit gelbem Rand und kein Stielnetz.

Eine gewisse Ähnlichkeit hat mitunter auch Leccinellum crocipodium, Gelbporiger Raufuß, der jedoch zu den Raustielröhrlingen zählt.

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