Rötender Risspilz – Juni 2017
Rötender Risspilz
Inocybe godeyi
Gillet
Godey = französischer Mykologe
Allgemeines
Die Pilze der Gattung Inocybe = Risspilz leben wahrscheinlich in Ektomykorrhiza mit Bäumen und anderen Pflanzen. Während die Gattungszugehörigkeit noch relativ leicht erkennbar ist, bereitet die exakte Artenbestimmung wegen des großen Formenreichtums Schwierigkeiten. Die Gattung umfasst mehrere hundert Arten. verschiedene Arten beschrieben, von denen einige stark giftig sind. Gattungsmerkmale sind der kegelförmig-rundliche Hut mit radialfaseriger Oberfläche, am Rand und in der Fläche zwischen den Fasern einreißend, der schmutzig- bis tabakbraune Sporenstaub und die auffallenden Zystiden (Sporen können glatt, vielhöckerig oder sternförmig sein). Der Rötende Risspilz wurde 1878 von Gillet erstmals beschrieben.
Vorkommen
- Juni bis September – (Oktober);
- auf nacktem Boden im Laubwald, seltener Nadelwald, oft tief eingesenkt;
- in Ostwürttemberg ausgesprochener Kalkzeiger;
- nicht selten
Typische Erkennungsmerkmale
- Das Röten des Fruchtkörpers in allen Teilen;
- Die gerandete Stielknolle;
- Das Vorhandensein von Zystiden mit Kristallschopf;
- Der erdige bis unangenehme Geruch
Makroskopische Merkmale
Hut: 2 – 5 cm; stumpfkegelig, bald flach gewölbt, recht fleischig; seidig-faserig, nicht schuppig; erst weiß-(ockerlich), dann cremefarben, rötend; Hutrand auch mit faserigem Behang
Lamellen: erst weißlich (mit rosa Schein), grauweißlich, dann rostfarben- dunkelolivlich, mit roten Flecken und weißflockigen Schneiden
Stiel: 2,5 – 7 cm hoch, 3 – 8 mm breit; mit feinem Behang (Cortinarest), dem Hut gleichfarbig, rötend; oben weißbereift, Basis mit glattrandigem Knöllchen
Fleisch: weiß, rötend; Geruch mit unterschiedlichen Angaben: fruchtartig, erdig, spermatisch, widerlich; mit Guajak im Gegensatz zu Inocybe erubescens keine Verfärbung
Sporenstaub: in Masse fahlbraun mit olivlichem Schein (tabakbraun)
Mikroskopische Merkmale
Sporen: blassgelb, einseitig zugespitzt (tropfenförmig), glatt, 9-12/5-7 μm
Zystiden: zahlreich an Fläche und Schneiden, an Spitze inkrustiert, farblos
Verwertbarkeit
Kein Speisepilz.
Viele Inocyben enthalten Muskarin in unterschiedlich hoher Konzentration und sind daher giftig.
Verwechslungen
Inocybe whitei , Weißrosa Risspilz, ist etwas robuster, dickstieliger, wächst auf Humus vor allem im Fichtenwald, Stielknolle – wenn vorhanden – rundlich, keinesfalls gerandet; erscheint etwas später
Inocybe erubescens, Ziegelroter Risspilz, ist wesenentlich kompakter, dickstieliger und größer, seine keuligen Cheilozystiden haben keinen Kristallschopf, Sporen beidseitig abgerundet.
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