Trüffelvortrag

05. März 2017 | Berichte, Monatsversammlung

Unterirdisches Die Hypogäen Deutschlands

Christian Gold

Er wohnt im Raum Würzburg, war als Lehrer tätig, hat sich aber beurlauben lassen, als er vor etwa vier Jahren die Welt der Trüffeln entdeckte und sich in dieses Fachgebiet zu vertiefen begann. Mittlerweile sind Trüffelkurse zum Mittelpunkt seiner Erwerbstätigkeit geworden. Mit dabei hat er seine wichtigsten Mitarbeiter – zwei Straßenhunde aus Spanien, die er zu Trüffelhunden ausgebildet hat.

Definition Hypogäen

Herr Gold beginnt mit der Definition des Begriffs ‚Hypogäen‘. Dazu gehören alle Pilze, die ihren Fruchtkörper unter der Erdoberfläche ausbilden und dort auch im Reifestadium verbleiben. Die Sporenausbreitung erfolgt über andere Wege, z. B. Regenwasser, Tiere, als bei den Epigäen, den Pilzen mit oberirdischen Fruchtkörpern, bei denen die Sporen z. B. durch Schwerkraft oder Wind verbreitet werden. Gemeinhin findet man Hypogäen unter den Schlauchpilzen, speziell in der Ordnung der Tuberales, darunter die klassischen ‚Trüffeln‘, doch gibt es vereinzelt auch Hypogäen in anderen Ordnungen, sogar unter den Ständerpilzen, bzw. Übergänge zwischen hypo- und epigäischer Fruchtform, den so genannten ’sekotioiden‘ Pilzen. Herr Gold schätzt die Zahl der in Deutschland vorkommenden Hypogäen auf etwa 150 Arten.

Präsentation

Herr Gold präsentiert in seinem Lichtbildervortrag die einzelnen Spezies und zeigt die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale auf. Er betont, dass gerade die Vertreter der Gattung Tuber, der ‚Echten Trüffeln‘, in Deutschland gar nicht so selten sind, wie angenommen, und teilweise fast ganzjährig zu finden sind. Er stellt deshalb auch die geltenden Naturschutzbestimmungen in Frage – die größtenteils aus Unkenntnis entstanden sein dürften – und spricht sich für eine Freigabe der Sammelerlaubnis für den privaten Bedarf aus.

Tuber aestivum

Sommer-/Burgundertrüffel

Melanogaster broomeanus

Bunter Schleimtrüffel

Elaphomyces virgatosporus

Gestreiftsporiger Hirschtrüffel

Chamonixia caespitosa

Blauende Bergtrüffel

Gegen Ende seiner Ausführungen wie auch in der anschließenden lebhaften Diskussion geht Herr Gold auf die Details der Trüffelsuche allgemein wie auch mit Hunden im Speziellen ein. Dabei gibt er auch einen Einblick, wie er die Tiere in seinen Kursen ausbildet, welche Voraussetzungen sie mitbringen müssen, und schließt mit der Feststellung, dass praktisch jeder Hund, der einigermaßen intelligent, wachsam, verspielt und bewegungsfreudig ist, sich unter seiner Anleitung innerhalb von 2 bis 3 Tagen zur Trüffelsuche abrichten lässt.