Buckeltramete – Januar 2017
Buckeltramete
Trametes gibbosa
(Pers.) Fries
gibbosus = gebuckelt, bucklig
Allgemeines
Neben der Schmetterlingstramete ist die Buckeltramete in unseren Wäldern wohl der häufigste Porling an Laubholz, insbesondere an Buchenholz. Kennzeichnende Merkmale der Trameten sind die ungestielten, korkig-zähen, einjährigen Fruchtkörper mit trimitischem Hyphensystem, unterschiedlich tiefem, löchrigem Hymenophor und farblosen, glatten, acyanophilen Sporen. Sie leben als Holzsaprophyten und Wundparasiten. Über 10 Arten werden gegenwärtig noch der Gattung zugeordnet, wovon die Buckeltramete eine der größten ist. Sie wurde bereits 1801 von Persoon als Daedalea gibbosa, 1838 von Fries unter obigem Namen beschrieben und erzeugt am befallenen Holz eine Weißfäule. Die Fruchtkörper der Buckeltramete bilden meist nur wenige Sporen aus und sind teilweise sogar steril.
Vorkommen
- August bis Dezember, dann überständig bis zum Spätfrühjahr;
- vor allem auf Buchen-, aber auch auf anderen Laubholzstümpfen und liegenden Stämmen in der Optimalphase der Holzzersetzung.
Typische Erkennungsmerkmale
- Die radial angeordneten länglich-gestreckten Poren mit strichartiger Draufsicht;
- Die oft buckelartig verdickte Ansatzstelle der Konsole;
- Die grauweißliche Oberfläche, die bald von Grünalgen bewachsen ist;
- Das ungleich tiefe, porige Hymenophor, das nicht geradlinig von der Trama
- abtrennbar ist;
- Die reinweiße Trama
Makroskopische Merkmale
Die mitunter dachziegelartig angeordneten huf- bis konsolenförmigen Fruchtkörper sind 6 – 15 – (25) cm breit, 4 – 10 cm tief und 1 – 4 cm dick, sind also im Verhältnis zur Breite noch als flach anzusprechen.
Sie wachsen bei uns einjährig, gelegentlich in südlicheren Breiten beobachtetes zweijähriges Wachstum ist an der dann vorhandenen helleren Randpartie zu erkennen.
Junge Fruchtkörper stellen zunächst rundlich-dicke Polster dar, bevor sie konsolenförmig auswachsen.
Die Oberfläche ist feinfilzig und durch den Auswurf von Pilzkäfern und Maden gerne weißbröckelig überstreut. Sie ist weiß-graulich gefärbt, konzentrisch gefurcht, oft auch höckerig, dicht kurzhaarig, erst später verkahlend.
Der Rand ist gerade, stumpf, später etwas verflachend, aber nicht scharf, manchmal auch rötlichbraun gefärbt.
Die Poren der einschichtigen Röhren sind weißlich, im Alter gelbbräunlich, radiär angeordnet, länglich gestreckt (bis zu 3 – 4 mal länger als breit), gegen den Rand rundlicher geformt und ziemlich tief. Mit Sulfovanillin verfärben sie sofort violett.
Die homogene Trama ist weiß, von korkig-zäher Beschaffenheit. Mit KOH verfärbt sie sich ockerfarben.
Die in allen Teilen weißen, und säuerlich riechenden Fruchtkörper sind zäh und hartgummiartig.
Der Sporenstaub in Masse ist weiß gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Die zylindrischen, etwas gebogenen (fast wurstförmigen) Sporen sind farblos;
Zystiden sind nicht vorhanden;
Hymenium und generative Hyphen oft zerstört, nur als Gekrümel sichtbar. Dort, wo noch deutliche Basidien vorhanden sind, sind die Hyphen des Subhymeniums undeutlich, nicht isolierbar, stark verästelt, z. T. verschwindend
Hyphen im Tomentum dickwandig 4 – 5,5 μm Ø freieEndenbis5–7 μmØ einige bis 8 – 9 (12!) μm Ø verbreitert
in der filzigen Randzone oft zu zugespitzten Borsten verklebt
(nur Skeletthyphen)
Kontext (Hutmitte)
Skeletthyphen 3 – 6 μm Ø ± dickwandig bis voll, mit Übergängen zu Bindehyphen (2 – 5 μm Ø) lockerer liegend als in der Trama
keine generativen Hyphen beobachtet
Röhrentrama
Hyphen enger liegend, mehr kurz verzweigte Bindehyphen 2 – 5 μm Ø dickwandig bis voll Skeletthyphen 3 – 6 μm Ø
Fruchtkörper steril
Alle Zeichnungen Frau Dr. Maser
Verwertbarkeit
Ungenießbar
Verwechslungen
Daedalea quercina, Eichenwirrling kann bei im Wachstum behinderten, untypischen Exemplaren ähnlich aussehen.
Trametes hirsuta, Striegelige Tramete, ist meist kleiner, flacher, stärker striegelig-steifhaarig, grauer gefärbt und besitzt grauliche, runde, dickwandige Poren.
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