Schwarzhütiger Steinpilz – November 2016

Boletus aereus - Schwarzhütiger Steinpilz

Schwarzhütiger Steinpilz

Boletus aereus

Bulliard es Fries

aereus = erz-, bronzefarben

Allgemeines

„Steinpilze“ im weiteren Sinne (Sekt. Boletus Linne 1753) haben weißes, unveränderliches Fleisch , eine milden, nussartigen Geschmack, der Stiel besitzt eine Netzzeichnung, das Hymenophor verfärbt sich mit zunehmendem Alter von weiß über blassgelblich-gelbgrünlich noch olivgrün, die Poren sind nie rot gefärbt. Es sind Mykorrhiza-Bildner mit Koniferen und Laubbäumen.
Boletus aereus wurde erstmals von Bulliard 1788, dann 1821 von Fries beschrieben.

Vorkommen

  • (Mai)-Juli bis September-(Oktober);
  • in wärmeren Lagen unter Laubbäumen, vor allem Eiche, auch Esskastanie wird genannt;
  • auf lehmig-sandigen Böden, in Ostwürttemberg stets auf Kalk (je kälter das Klima, umso kalkliebender).

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die sehr dunkle Hutfarbe, höchsten kleinfleckig mit Rottönen;
  2. Der ziemlich einheitlich braune Stiel mit brauner Netzzeichnung;
  3. Die zumindest jung samtfilzige Huthaut;
  4. Die Poren bleiben lange weiß gefärbt;
  5. Das nicht blauende Fleisch;
  6. Der thermophile Standort

Makroskopische Merkmale

Der dunkel- bis schwarzbraune, manchmal stellenweise rotbraun aufgehellt Hut wird 7-15-(20) cm groß, seine Oberhaut ist trocken und feinfilzig, nie schmierig (wie bei edulis), im Alter verkahlend und rissig oder felderig aufspringend.

Das Hymenophor ist lange weiß gefärbt, wird dann schmutzig-weißlich und schließlich grünlichgelb. Die Poren sind den Röhren gleichfarbig, mitunter etwas dunkler bräunlich.

Über der Hymenophorschicht zeigt das Fleisch keine blassgelbe Zone.

Der 6-10/2-4-(6) cm große Stiel ist mehr oder minder braun gefärbt mit zimt- oder safranfarbener Tönung, heller als der Hut. Er ist erst knollig-bauchig, dann dickwalzig geformt, derb und vollfleischig, an der Oberfläche netzig, meist in den oberen Zweidritteln. Das Basalmyzel ist blass.

Das weiße, unveränderliche Fleisch (mit KOH etwas bräunend) ist fester als das von Boletus edulis, schmeckt angenehm mild und besitzt meist einen schwachen Kampfergeruch. Unter der Huthaut ist keine rote Pigmentation vorhanden, selten eine etwas bräunliche, meist ist das Hutfleisch auch hier reinweiß.

Der Sporenstaub in Masse ist olivbraun.

Boletus aereus -Schwarzhütiger Steinpilz

Mikroskopische Merkmale

 

Die honiggelben bis gelbbräunlichen Sporen sind verlängert, und 11-13/4-4,5 μm groß;

die Basidien sind viersporig, Zystiden finden sich an den Poren, die Hyphen stets ohne Schnallen;

die Huthaut besteht aus verwobenen, in dicken Strängen braune Hyphen, darüber eine Epikutis mit Trichoderm-Palisaden-Struktur aus hyalinen oder nur leicht pigmentierten Hyphenketten.

Boletus aereus - Schwarzhütiger Steinpilz

Verwertbarkeit

Sehr guter Speisepilz

Verwechslungen

Boletus aereus unterscheidet sich von Boletus edulis (Fichtensteinpilz – Fichte, kahler schmieriger Hut, heller Stiel) durch den Standort, die Huthautbeschaffenheit und die dunkleren Farben von Hut und Stiel, von Boletus aestivalis (Sommersteinpilz – lange Zeit weißliches Stielnetz auf isabellfarbenem Grund) durch das bräunliche Netz auf braunem Grund. Dunkelhütige Sommersteinpilze können allerdings zuverlässig nur durch anatomische Untersuchung der Huthautstruktur unterschieden werden.

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