Riesenrötling – Juni 2016

Entoloma sinuatum

Riensenrötling

Entoloma sinuatum

(Bulliard 1793: Fr.1821) Kummer 1871

sinuatus = gekrümmt, gebogen

Allgemeines

Zu der artenreichen Gattung zählen in Mitteleuropa etwa 250 Arten. Es sind meist Bodensaprophyten, die sich durch rötlichen Sporenstaub, eckig-kantige Sporen oder Sporen mit Längsrippen auszeichnen und unter denen es auch einige giftige Arten gibt. Zur Untergattung Entoloma gehören fleischige Fruchtkörper mit ausgebuchteten Lamellen und recht dicken Stielen, von denen Entoloma sinuatum wohl der größte ist.

Entoloma sinuatum

Vorkommen

  • Mai – September, nicht im Frühling;
  • in Gruppen und Ringen in Laubwäldern, auf Waldwiesen und Feldrainen, selten unter Nadelbäumen;
  • auf nährstoffreichen und kalkhaltigen Böden.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die Größe der Fruchtkörper, die im Habitus an einen derben Ritterling, in der Farbe an den Nebelgrauen Trichterling erinnern;
  2. Die vor der Sporenreife deutlich gelbliche Lamellenfarbe;
  3. Die breitbauchigen Lamellen;
  4. Der Mehlgeruch und –geschmack

Makroskopische Merkmale

 

Der 6 – 15 – (20) cm große Hut zeigt eine bräunlichgraue bis leder-ockerliche Farbe mit dunkelbleigrauen Schattierungen und weißen Flecken. Er ist oft stark gebuckelt, der Hutrand abgerundet und später oft eingerissen. Die Hutoberhaut ist glatt und abziehbar; in ihr sind feine, dunkle Radialfasern eingewachsen, feucht ist sie etwas klebrig, trocken, glänzend, sie ist nicht hygrophan.

Die entfernt stehenden, am Rande dichteren (Lameletten), breitbauchigen Lamellen sind ausgebuchtet angewachsen, zuletzt jedoch frei, ihre Schneiden sind unregelmäßig wellig. Sie haben eine gelbliche Eigenfarbe und färben sich erst bei Sporenreife ockerrosa.

Der 6-12/1,5-3 cm große Stiel ist kräftig, jung an der Spitze bereift, später feinkörnig, erst weiß, dann gelblich-blassbräunlich gefärbt, längsfurchig-rillig, zunächst vollfleischig, dann ausgestopft-markig und schließlich schwammig.

Das weißglänzende Fleisch gilbt an Fraßstellen, es ist im Stiel längsfaserig, besitzt anfangs einen mehlartigen, alt jedoch unangenehmen Geruch und einen angenehmen Geschmack.

Der Sporenstaub in Masse ist schmutzigrosa bis fleischfarben gefärbt.

Entoloma sinuatum

Mikroskopische Merkmale

 

Die polyedrischen Sporen sind fünf- bis sechseckig, doch auch gerundet, inamyloid und nicht cyanophil, hyalin.

Entoloma sinuatum

Verwertbarkeit

giftig

Verwechslungen

Vor allem blassere und schlankere Formen können leicht verwechselt werden!

Von den „Frühlingsrötlingen“ ist vor allem der Silbergraue Rötling, Entoloma saundersii, ähnlich, der unter Weißdornhecken und Schlehengebüschen wächst und größere Sporen besitzt.

Der Schildrötling Entoloma clypeatum, ist kleiner vom Wuchs, hat durchwässerte, graugelbbräunliche Hüte, weiße, faserig gestreifte Stiele und wächst vor allem unter Rosaceengebüsch;

der Blasse Frühlingsrötling, Entoloma saepium, hat cremefarben-hellbräunliche, klebrige Hüte, rötet langsam und erscheint sehr früh im Jahr.

Junge Exemplare des Riesenrötlings könnten auch mit jungen Nebelgrauen Trichterlingen verwechselt werden.

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