Grubiger Milchling – April 2016
Grubiger Milchling
Lactarius scrobiculatus
(Scop. Es Fr.) Fries
srobiculatus = kleingrubig
Allgemeines
Die Pilze der Gattung Lactarius besitzen mit ihrem Milchsaft ein leicht kenntliches Merkmal. Der Grubige Milchling ist ein derber Pilz von oft stattlicher Größe. Er zeichnet sich durch seine rasche schwefelgelbe Milchsaftverfärbung aus. Lactarius scrobiculatus wurde zuerst von Scopoli 1772 in seiner Flora Carniolica als Agaricus scrobiculatus beschrieben, von Fries 1828 der Gattung Lactarius zugestellt. Seitdem ist er nicht mehr umbenannt worden.
Vorkommen
- Juli bis Anfang November;
- in mäßig feuchten Nadelwäldern, besonders unter Fichte auf Kalkböden;
- man findet ihn vor allem im Hügel- und Bergland.
Typische Erkennungsmerkmale
- Recht großer, in der Mitte stets trichterförmig vertiefter Hut von lebhaft gelber Farbe;
- Die rasch schwefelgelb verfärbende Milch von scharfem Geschmack;
- Die zahlreichen dunkler gefärbten Vertiefungen (Gruben) in der helleren Stieloberfläche, also der stark grubiggefleckte Stiel.
Makroskopische Merkmale
Der Hut (7,5 – 20 cm) ist stroh- bis goldgelb gefärbt, meist durch angeklebte Zotten mehr oder minder gezont, bei Feuchtigkeit ist die Überhaut schleimig- klebrig, am Rande abziehbar, der Hutrand bleibt lange Zeit stark eingerollt und besitzt nur kurzen Fransenbehang.
Die Lamellen von weißlich-gelblicher Farbe, auch dunkler gefleckt, verfärben sich auf Druck schmutzig fuchsig, sie stehen gedrängt und sind angewachsen bis herablaufend.
Der Stiel (3-6/15-35) ist mit milchweißem bis gelben Reif bedeckt, wodurch die vorhandene Oberflächenaderung schwer sichtbar ist (Lupe!). In der Jugend sondert er bei Feuchtigkeit wasserhelle Tropfen ab; er ist zudem kurz, fast zylindrisch geformt und schon frühzeitig hohl.
Das blassgelbe Fleisch, das bei Bruch oder Schnitt meist reichlich gilbende Milch absondert, die an der Zungenspitze sogleich brennend, später im Rachen kratzend wirkt, besitzt einen obstartigen Geruch, es verfärbt sich mit KOH orange.
Der Sporenstaub ist hellocker gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Länglichrunde, kleinwarzige Sporen mit dünnen dichtstehenden Graten, 7,5 – 9/6,2 – 7,5 μm.
Zystiden spärlich, sie überragen die Basidien etwa um 20 μm.
Verwertbarkeit
Der Grubige Milchling gilt als Giftpilz.
In Russland ist er allerdings auch ein beliebter Speisepilz. Er wird zuerst in kaltes Wasser gelegt (meist über Nacht), dann geputzt und mindestens 30 Min. abgekocht und danach siliert.
Verwechslungen
Der seltene Zottige Violett-Milchling (Lactarius repraesentaneus), der besonders im Alpengebiet wächst, mit violettfleckender, milder Milch, schwächer gezonter Huthaut, stärker fransigem Hut.
Der Löwengelbe (L. leonis) und der Blassgelbe Zotten-Milchling (L. tuomikoskii) können ebenfalls sehr ähnlich aussehen. Beide Arten sind in Deutschland sehr selten.
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