Glänzender Lackporling – Juni 2015

Glänzender Lackporling

Ganoderma lucidum

(Curtis 1781 : Fries 1821) Karsten 1881

lucidus = glänzend

Allgemeines

Die Gattung Ganoderma ist in Mitteleuropa mit etwa 8 Arten vertreten, wobei es sich um Weißfäule erzeugende Saprophyten oder Schwächeparasiten handelt. Die Pilze sind durch eine deutlich harzige, lack- oder wachsartige Oberflächenkruste gekennzeichnet, die einen zelligen Aufbau besitzt.

Die Trama ist weißlich bis hellbräunlich, über den Röhren auch dunkelbraun. Die Sporen sind durch eine doppelte Membran und einen großen Keimporus charakterisiert. Der Glänzende Lackporling ist sehr formenreich; von ihm wird mitunter der Helmlocktannen-Lackporling, Ganoderma tsugae, als Varietät oder eigene Art abgetrennt, der an Nadelhölzern wächst und eine mehr orangebraune bis schwarze Lackkruste besitzt.

Vorkommen

  • (Juni)-Juli bis Oktober-(November),
  • Sporenreife erst im Herbst;
  • Laubholzsaprophyt (Eiche, Buche, Birke, Edelkastanie),
  • bevorzugt am Stammgrund oder Wurzelanläufen, feuchte Waldtypen (Auwälder) liebend;
  • sehr schnellwüchsig;
  • zerstreut.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Der an der ganzen Oberfläche wie lackiert aussehende Porling;
  2. Die braun- bis schwarzrote Farbe;
  3. Der falls vorhanden seitenständige Stiel;
  4. Die blass holzfarbene Trama;
  5. Der einjährig gewachsene Fruchtkörper

Makroskopische Merkmale

Der flache, fächerförmig-rundliche Hut ist (5)-8-15-(30) cm breit und 1 – 3 cm dick. Er ist konzentrisch um die Stielansatzstelle gefurcht und besitzt eine glänzende, glatte Lackkruste, die jung orangegelb, später gelbrot und schließlich violettbraun bis rotschwärzlich gefärbt ist und alt unregelmäßig aufspringt. Noch wachsende Fruchtkörper haben einen wulstigen weißgelben Rand.

Das erst weißliche, dann graubräunliche Hymenophor besteht aus ungeschichteten Röhren und runden, kleinen (0,1-0,2 mm) Poren, die weißlich bereift sein können und mit Sulfovanillin schwarz verfärben.

Der feste, meist seitenständige Stiel ist je nach Wuchsort unterschiedlich lang (5-20 cm) und etwa 2 cm breit, er kommt auch stark verkrümmt vor und kann ganz fehlen. Wie der Hut ist er glänzend überkrustet, braunrot bis fast schwarz gefärbt und höckrig.

Die korkartig- holzfaserige, sehr zähfeste Trama ist unterhalb der Kruste blass holzfarben, über den Röhren hellbraun gefärbt, besitzt keinen auffälligen Geruch oder Geschmack und ist getrocknet sehr leicht.

Der kakao- bis zimtbraune Sporenstaub ist oft als angeklebter Belag auf der Hutkruste zu finden.

Boletus aereus -Schwarzhütiger Steinpilz

Mikroskopische Merkmale

 

Verwertbarkeit

ungenießbar

In Ostasien wird der Pilz als Heilmittel verwendet. Therapeutische Anwendungen zielen oft auf die Stärkung des Immunsystems und der Leber und auf die Anregung des Stoffwechsels.

Verwechslungen

Ganoderma valesiacum Boud. (Walliser Lackporling) hat eine hellere Trama, dunklere schwarzrote, glanzlose Außenfarbe, ist meist stiellos und wächst als Lärchenbegleiter in den Alpen.

Ganoderma resinaceum Boud. (Harziger Lackporling) und Ganoderma pfeifferi Bres. (Kupferroter Lackporling) gehören zu den großen, stumpfrandigen Konsolen bildenden Lackporlingen.

Ganoderma resinaceum hat eine gelblich- rotbraune, absplitternde Harzschicht, die zudem leicht eindrückbar ist, sehr fein- und dichtpunktierte Sporen, eine korkbraune, über den Röhren dunkelbraune Huttrama und wächst an lebenden Eichen;

Ganoderma pfeifferi besitzt eine glanzlose, dunkel- bis kupferrote Kruste und eine dunkelrotbraune Trama.

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