Gebändeter Dauerporling – Dezember 2014
Gebändeter Dauerporling
Coltricia perennis
(L. 1753 : Fr. 1821) Murrill 1903
perennis = das ganze Jahr dauernd
Allgemeines
Die Pilze aus der Familie der Borstenscheibenartigen bilden konsolen- bis krustenförmige Fruchtkörper mit brauner Trama aus und besitzen hyaline bis braune, nicht amyloide Sporen ohne Keimporus. Oft treten in ihrem Hymenium als besonderes Merkmal sog. Spinulae auf, das sind zystidenähnliche, hakenförmige gekrümmte, dickwandige, braune Gebilde. Die porenförmigen Vertreter der Familie werden vier Gattungen zugeordnet: Phellinus, Inonotus, Phaeolus und Coltricia. Zu Coltricia gehören die zentralgestielten Pilze mit lederig-dünnfleischigen Hüten, die sowohl Boden-, als auch Holzbewohner sein können. Der Dauerporling wurde zuerst 1753 von Linné beschrieben, von Fries 1851 seiner Gattung Polystictus (=Lederporling) zugestellt, für den heutigen Namen werden in der Literatur die Autoren Gray, Karsten und Murrill genannt. Die Fruchtkörper des Dauerporlings verwittern nur sehr langsam und bieten nach dem Absterben Grünalgen ein gutes Keimbett.
Vorkommen
- Juli bis November;
- auf sauren, sandigen Waldböden und Kiefernheiden,
- oft an Wegrändern, mitunter auf alten Feuerstellen;
- gilt als kalkmeidend;
- häufig, doch nicht gesellig.
Typische Erkennungsmerkmale
- Die kreisförmigen, sehr dünnen, etwas eingetieften Hüte;
- Die verschiedenen braunen Farbzonen des Hutes;
- Der zentrale, ebenfalls dünne und braunfilzige Stiel;
- Das Fehlen der Spinulae
Makroskopische Merkmale
Die einjährigen Fruchtkörper sind blasszimt-rostbraun gefärbt, ihre dünne Substanz ist frisch weichledrig-zäh, getrocknet starr und brüchig. Die flachtrichterförmigen, ungebuckelten Hüte (3-8 cm) sind mit regelmäßigen konzentrischen Farbbändern, sog. Zonungen, versehen. Ihr feinseidiger Filz, der die Oberfläche anfangs bedeckt, verkahlt schließlich, die Färbung ist dann weniger lebhaft, graue Tönungen überwiegen. Nicht selten sind auch mehrere Hüte am Rande miteinander verwachsen. Die zimtbraunen, sehr kurzen (2-3mm) Röhren sind anfangs weißlich bereift, ihre eckigen Poren sind in Form und Größe sehr variabel, zuletzt zerschlitzt; die Röhrenschicht läuft am Stiel herab. Der zentralständige Stiel (2-4 cm) ist ebenfalls rostbraun, feinfilzig, dünn und zäh, abwärts verdickt er sich etwas knollig. Der Sporenstaub in Masse ist rostgelb gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Sporen ±7 – 8,5 (9,5) / 4 – 4,5 (5-) μm, etwas dickwandig
Hyphen im Hymenium 3+ – ±4 μm Ødünnwandig verzweigt, hell in der Trama 4- 5,5 μm Ø, dickwandiger, gelbbraun im Context jung dünnwandig, hell gelb alt ± dickwandig, gold-rotbraun in der Stielrinde sehr dickwandig rotbraun im Innern zwischen den geraden Hyphen stark verästelte – torulose Hyphen 2 – 3 – 4 (5) μm Ø mit Übergängen zu den geraden Hyphen
Basidien 15 – 22 + / 6+ – 8 μm,
Verzweigte Hyphenenden der Hutbekleitung 1,5 – 5 -10 μm Ø
Verwertbarkeit
ungenießbar
Verwechslungen
Donk und Bondarzew unterscheiden als sehr nahestehende Art Coltricia cinnamomea, die sich durch kleinere Hüte (1,5 – 3 cm), lebhaft zimtfarben bis rostbraune und glänzende Hüte auszeichnet und in Laubwäldern vorkommt.
Verwandt ist der seltene Filzige Porling, Coltricia tomentosa, mit fuchsig- bräunlichen, breiteren (6-12 cm) Hüten, die dicker, ungezont und in der Mitte schwach gebuckelt sind, auch bleiben sie filzig; in ihrem Hymenium finden sich braune Spinulae, die Art kommt in Gebirgsnadelwäldern vor.
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