Birnenstäubling – August 2014

Aug 13, 2014

Birnenstäubling

Lycoperdon pyriforme

Schaeffer 1774 : Pers. 1801

Zeichnungen Frau Dr. Maser

Allgemeines

Bei den Lycoperdaceen lassen sich morphologisch zwei Schichten der Fruchtkörperhülle unterscheiden: Die Exo- und die Endoperidie. Bei

den Stäublingen der Gattung Lycoperdon ist die Exoperidie häufig mit Warzen und Stacheln besetzt, die Endoperidie besitzt eine deutliche scheitelständige Öffnung. Im Gegensatz zu den echten Bovisten der Gattung Bovista findet man hier in der Glebamasse ein zusammenhängendes, nicht in einzelne Flocken zerfallendes Capillitium. Daneben sind zellige Subgleba, die den mehr oder minder deutlichen Stiel ausfüllt, und eine Pseudocolumella, der sog. Mittelschopf, im Zentrum des Fruchtkörpers weitere charakteristische Merkmale der Gattung. Lycoperdon pyriforme wurde zuerst von Schaeffer

1774 in seinen Icones fongorum dargestellt und 1801 von Persoon in seiner Synopsis methodica fungorum, 1829 von Fries beschrieben.

Vorkommen

  • August bis November;
  • in vielköpfigen Gruppen auf Faulholz wachsend,
  • meist an Buche und Eiche, niemals an Kiefer;
  • die Fruchtkörper einer Gruppe sind durch starke weiße Myzelstränge miteinander verbunden;
  • häufig auf schweren Böden, wie Aulehm, Geschiebemergel und Muschelkalk, in Sandgebieten dagegen selten, in Mooren fehlend.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Büscheliges Wachstum an altem Holz
  2. Birnenförmige, fast kugelige Gestalt der Fruchtkörper
  3. Die ziemlich glatte, hellbraun getönte Oberfläche mit nur warziger Exoperidie
  4. Die kleinzellige, weiße Subgleba
  5. Unangenehmer, leuchtgasartiger Geruch der Gleba
  6. Die Fruchtkörper lassen sich auch in jungem Zustand nur schwer auseinanderbrechen

Makroskopische Merkmale

 

Annähernd kugelige, birnenförmige, dünngestielt-kopfige Fruchtkörper (3-4 cm breit/ 4-6 cm hoch) von blasser, aufwärts mehr bräunlicher Farbe mit glatter, oft rissiger Oberfläche;

Exoperidie: anfangs blaßbräunlich, am Stielteil weißlich, dann rötlichdunkelbraun, mit dichtstehenden körnigen Warzen, höchstens am Stielteil einige kurze Stacheln, zerbricht in kleine glatte Schuppen;

Endoperidie: derb, papierartig, zäh, cremeweiß, später grau- rotbräunlich bis kupferfarben, mattglänzend, mit ziemlich großer rundlich-lappiger Scheitelöffnung;

Gleba: zuerst weiß, gasartig riechend, dann olivgrün, schließlich graubraun, stets mit deutlichem Mittelschopf;

Subgleba: kleinzellig, steif, auch noch im Alter reinweiß; Sporenstaub in Masse olivbraun gefärbt.

Mikroskopische Merkmale

 

Sporen zuerst dünnwandig und sehr fein punktiert, 13 – 15 Wärzchen im Umriss, bald dickwandiger, die feine Ornamentierung wird unsichtbar.

Verwertbarkeit

Essbar, solange innen noch reinweiß, vorher sollte man jedoch die zähe Haut abziehen; in der Literatur oft als geringwertig bezeichnet.

Verwechslungen 

Mit mehreren anderen Stäublingen möglich, z. B. L. perlatum, der Flaschenstäubling, der aber stärker in Kopf und Stiel gegliedert ist und kegelförmige große Stacheln auf der Oberfläche besitzt.

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