Fleischroter Gallerttrichter – Juli 2014

Jul 14, 2014

Fleischroter Gallerttrichter

Tremiscus helvelloides

(Dc.) Donk

helvelloides = lorchelähnlich

Zeichnungen Frau Dr. Maser

Allgemeines

Dieser Pilz aus der Ordnung der Zitterpilze wird auch heute noch mit verschiedenen lateinischen Namen bedacht: Guepinia rufa, Phlogiotis helvelloides, Gyrocephalus rufus und anderen Kombinationen. Jacquin hat ihn 1778 Tremella rufa, De Candolle 1815 Tremella helvelloides genannt; Persoon gebrauchte für ihn den Gattungsnamen Gyrocephalus, Fries Guepinia.
Im Gegensatz zur Gattung Pseudohydnum besitzt er kein stacheliges, sondern ein glattes Hymenium.

Vorkommen

  • Juli bis Oktober;
  • an schattigen, feuchten Stellen auf dem Erdboden (auch grasige Plätze), aber auch an faulendem Nadelholz;
  • auf Kalkböden und an kalkgeschotterten Waldstraßen;
  • oft büschelig, die einzelnen Fruchtkörper sind aber nicht miteinander verwachsen.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die gallertige Konsistenz der Fruchtkörper
  2. Die füllhornartige, seitlich jedoch tief aufgeschlitzte Form derselben
  3. Die durchscheinende rosa- bis scharlachorange Farbe, die im Alter braunrötlich wird
  4. Die glatte, mehr rosafarbene Hymenophor-Unterseite
  5. Die weißlich gefärbte Basis der Fruchtkörper

Makroskopische Merkmale

 

Die Fruchtkörper sind jung zungen- bis spatelförmig geformt mit stielartig zusammengezogener Basis, 3 – 7 cm breit, 4 – 10 cm hoch, sie sind also nicht deutlich in „Hut“ und „Stiel“ gegliedert.

Das Oberteil wird später mehr lappen- bis ohrförmig und wirkt dann wie ein aufgerichteter Trichter, der jedoch stets seitlich aufgeschlitzt ist. Er ist orange- bis fleischrot gefärbt, durchscheinend, mitunter auch durch Sporen weißlich bestäubt. Beim Eintrocknen wird er braunrot und hart.

Das Hymenium überzieht den oberen Teil der Außenseite.

Das etwas blassere Fleisch ist elastisch fest, gelatinös, im Unterteil auch knorpelig. Es besitzt einen pilzartigen Geruch und einen wässrigen Geschmack.

Das Sporenpulver in Masse ist weiß.

Mikroskopische Merkmale

 

Kugelige, vierteilige Tremalla-Basidien; glatte, farblose Sporen, länglich-walzig, etwas gekrümmt, 8,5-12/5-6μm groß.

Verwertbarkeit

Essbar; nach Abbrühen mit Gewürzen angerichtet als Salatpilz, auch für Pilzsülze geeignet: ältere Exemplare verwendet man jedoch nicht. Dieser Pilz hat keinen besonderen Geschmack.

Verwechslungen 

Kaum möglich; der verwandte Zitterzahn oder Eispilz, Pseudohydnum gelatinosum, ist durch seine grauweiße bis graubraune Färbung, den seitlichen Wuchsansatz und das weichstachelige Hymenophor deutlich unterscheidbar; in der Form ähnliche Craterellus- Arten unterscheiden sich durch die nicht gallertige Beschaffenheit der Fruchtkörper und sind nicht seitlich aufgeschlitzt.

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