Falber Weichritterling – Mai 2014
Falber Weichritterling
Melanoleuca cognata
(Fr.) Konrad et Maublanc 1926
Allgemeines
Die Gattung Melanoleuca = Weichritterling hat ihren Namen vom Kontrast der dunklen Hutfarbe zu den hellen Lamellen („Schwarzweiß-Ritterling“). Sie ist gekennzeichnet durch Fruchtkörper von schlankem Wuchs mit schwach hygrophanem Hut, faserig-berindetem Stiel, ausgebuchteten bis angewachsenen Lamellen, weißem bis gelblichen Sporenstaub, amyloiden und warzig-körnigen Sporen; Lamellenzystiden sind vorhanden, Hyphenschnallen fehlen. Die etwa 30 mitteleuropäischen Arten leben als Bodensaprophyten und sind nicht giftig; ihre Abgrenzung gegeneinander ist schwierig. Melanoleuca cognata wurde 1838 von Fries beschrieben, das obige Binomen stammt aus dem Jahr 1926. Sie gehört zur Gruppe mit bräunlichen Lamellen.
Vorkommen
- April bis Juli,selten auch noch im Herbst;
- zwischen Gras und Reisig, an Waldwegen und Holzlagerplätzen, Alleen, auch lichten Waldstellen;
- nicht selten.
Typische Erkennungsmerkmale
- Das Vorkommen im Frühjahr
- Der gelb- bis dunkelbraune Hut
- Das weiche Hutfleisch
- Lamellen und Stiel sind ockerlich bis rahmgelb gefärbt
- Der längsfaserige, zährindige Stiel
Makroskopische Merkmale
Hut: 5 – 10 (14) cm breit; flach gewölbt mit kleinem, stumpfem Buckel; glatt, feucht hygrophan; fleischig; sattocker-gelbbräunlich-dunkelbraun
Lamellen: anfangs sehr hell creme-ockerlich, zuletzt rahmgelb bis satt ockerfarben; dichtstehend, breit, am Stiel ausgebuchtet
Stiel: (4)-6-12 cm hoch, 0,7 – 1,5 cm breit; ockergelblich-ockerbraun, feucht mit rötlichbraunen Längsstreifen, mitunter mit silbrigem Glanz; glatt, etwas verdreht, an der Basis leicht angeschwollen
Fleisch: im Hut weich und saftig, ziegelgelblich bis schmutzigocker; im Stiel zähfleischig, umberbräunlich; Geschmack angenehm, Geruch säuerlich, an den Gemeinen Wurzelschwamm erinnernd
Sporenpulver: in Masse hell creme bis gelblich
Zeichnung: Otto Baral
Mikroskopische Merkmale
Sporen: farblos, ellipsoid, körnig-warzig, amyloid, 8-10/5-6,5 μm
Zystiden: langspindelförmig, dünnwandig, oft mit Kristallschopf
Fotos: Ingeborg Dittrich
Verwertbarkeit
Essbar, doch von minderer Qualität
Verwechslungen
Melanoleuca grammopus – Rillstieliger Weichritterling, ist sehr groß, besitzt breiten Hutbuckel, etwas herablaufende Lamellen, längsgefurchten Stiel, kleine brennhaarförmige Lamellenzystiden, wächst auf feuchten Wiesen in Waldrandnähe;
Melanoleuca subalpina – Almen-Weichritterling, hat weißlich-blassockerfarbenen Hut, innen und außen weißen Stiel, schwach mehlartigen Geruch, mitunter bitterlichen Geschmack, wächst vor allem auf Weideland in den Alpen;
Melanoleuca arcuata – Dunkelbrauner Weichritterling, äußerlich wie eine dunkle cognata, an gleichen Standorten, aber Lamellen und Sporenstaub weiß;
Melanoleuca melaleuca – Gemeiner Weichritterling, hat dunkelrußbraunen Hut, weiße Lamellen, Stiel mit bräunlichen Längsfasern, wächst in grasigen Nadelwäldern.
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