Langer, Ewald (2013): Ab in die Pilze! 94 Seiten, 129 Farbfotos, Franck-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG Stuttgart, 21 x 15 cm. Preis: 9,99 Euro

 

Pilze sind faszinierend, das wissen alle, die die SPR in den Händen halten. Der Neuling lässt sich jedoch oft durch zu detaillierte Bestimmungsbücher abschrecken. Für diese Pilzeinsteiger hat Ewald Langer ein Büchlein geschrieben, das die Lust auf Pilze wecken soll.

Zunächst einmal gibt es Allgemeines zu Pilzen und das Sammeln. Der Autor geht kurz auf die Bäume ein, verrät was man zum Pilzesammeln braucht und wo bzw. wann man Pilze finden kann. Es folgen Portraits ausgewählter Pilze. Jeder Pilz wird mit einem großen, schönen Bild vorgestellt, dem ein kleines Bild mit Details oder Verwechslungsarten hinzugefügt ist. Eine Rubrik „Hier wird gesucht“ erleichtert das Finden der jeweiligen Art. Die Beschreibungen kommen ohne Fachchinesisch aus und der Begleittext lässt sich flüssig lesen. Es folgen Portraits der wichtigsten Giftpilze und danach Tipps für die Küche (Verarbeitung und drei Rezepte). 

 

Sehr gut gefallen hat mir die Leichtigkeit mit der hier Anfänger an das Thema herangeführt werden, ich glaube, dass das Buch wirklich Lust auf Pilze vermittelt. Es ist ein Naturführer für Eltern, die ihren Kindern Pilze nahebringen wollen und vielleicht auch ein paar Anekdoten bereit haben möchten – welches Kind hört nicht zu, wenn schon der chinesische Kaiser den Pilz gegessen hat (das Judasohr).

Was mir weniger gefallen hat: Bei der Spitzmorchel ist als Verwechslungsmöglichkeit die Herbstlorchel angegeben. Hier hätte die Frühjahrslorchel hingehört. Sie wird bei den Giftpilzen abgebildet, doch darf man einen Pilz auch zweimal abbilden (vielleicht mit einem anderen Bild?). Es steht an verschiedenen Stellen im Text des Buches, jedoch bei den entsprechenden Giftpilzen direkt fehlt mir der Hinweis auf den möglicherweise tödlichen Ausgang einer Vergiftung. Das sollte deutlicher betont werden. Das Buch enthält laut Ewald Langer Pilze, die „bei genauem Hinschauen kaum mit giftigen Arten verwechselt werden können“. Das wiegt in falscher Sicherheit, ich halte es da eher mit Walter Pätzold, der nicht wörtlich, aber doch der Meinung war, man könne alles mit allem verwechseln.

 

Daher würde ich das Buch einem Menschen in die Hand drücken, der mich fragt: „Was findest du eigentlich an diesen Pilzen“, und ihm gleichzeitig sagen, „aber ist ja klar, so ein kleines Büchlein kann nicht alle Verwechslungspilze enthalten, also wenn du deine Pilze essen willst, ab zum Pilzberater (die in dem Buch auch Erwähnung finden). Ansonsten ist es ein schönes  Buch, um Spaß an Pilzen zu finden.“

Dr. Claudia Goerke