Riesenporling – September 2013
Riesenporling
Meripilus mesenterica
(Schaeffer 1774) Kreisel 1984
Allgemeines
Die Gattung Meripilus Karsten 1882 ist in Europa mit nur einer Art vertreten, die durch ihren Riesenwuchs leicht kenntlich ist. Der Riesenporling. Der schon in zentnerschweren Exemplaren gefunden wurde, ist ein Saprophyt an Laubhölzern, der Weißfäule hervorruft; seltener wurde er auch als Schwächeparasit beobachtet. Sein Vorkommen liegt in ebenen, kollinen bis submontanen Gebieten.
Vorkommen
- Juli bis Oktober;
- an Laubholzstümpfen, meist Buche und Eiche, diese mitunter überwachsend.
Typische Erkennungsmerkmale
- Die sehr großen, fleischigen Fruchtkörper mit mehreren fächerförmigen Hüten;
- Die Randzonung der Fächer;
- Das Schwärzen der Poren und des Fleisches;
- Der milde, etwas säuerliche Geschmack
Makroskopische Merkmale
Die 20 – 50 cm und größeren Fruchtkörper bestehen aus mehreren zungen- bis fächerförmigen, dachziegelartig übereinanderstehenden Hüten, die einem gemeinsamen Strunk entwachsen.
Die Hutoberseiten sind gelb- bis dunkelbraun, auch rostfarben gefärbt und werden im Alter schwärzlich. Der blasse Rand ist lappig, eingerissen und zur Mitte hin nicht radial, sondern längsgezont. Die Oberseitenbeschaffenheit ist innen feinfaserig-samtig, nach außen mehr körnelig. Die recht biegsamen Hutlappen sind grob radialrunzelig.
Das Hymenium auf der Hutunterseite ist selbst im entwickelten Zustand noch fast glatt. Die schmutzig-weißliche, auch gelbliche oder gar hellgelbe Unterseite bildet nur eine sehr schmale Röhrenschicht mit äußerst feinen, runden, anfangs weißlichen, später graulichen Poren aus, die auf Druck oder bei Austrocknung schwärzen.
Der massige, verzweigte Strunk kann kaum als Stiel angesprochen werden, er ist ebenfalls schmutzig-weißlich gefärbt.
Das faserig-zähe, nur ganz jung saftig-weiche Fleisch rötet zunächst bei Druck und verfärbt sich dann schwärzlich; es hat einen kräftigen Geruch, im Alter unangenehm werdend und schmeckt säuerlich.
Der Sporenstaub in Masse ist weiß bis schmutzigweißlich gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Sporen: 4,5-7/4,5-65, μm
Basidien: 20-25-30/6-8,5 μm , Sterigmen ca. 4 μm
Context: gerade verlaufende Hyphen, dünn- bis dickwandig 4-6-8-10 μm Ø an Anschwellungen und Verzeigungen bis über 15 μm Ø.
Zeichnungen: Dr. Maser
Verwertbarkeit
Nur ganz junge Exemplare sind genießbar, solange das Fruchtfleisch noch saftig-weich ist.
Verwechslungen
Junge Exemplare könnten mit dem seltenen Bergporling, Bondazewia montana, verwechselt werden, doch wächst dieser montan verbreitet an Nadelholz (Abies alba), besitzt hellere, ockerfarbene, nicht schwärzende Hüte, einen deutlicheren Stiel, weitere Poren, einen bitterlich-scharfen Geschmack und hat stachelige, amyloide Sporen.
Die Büschelporlingsarten, wie Klapperschwamm und Eichhase, haben beide kleinere und weitaus mehr Hüte, die beim Eichhasen zentralgestielt sind, weitere Poren und zeigen keine Fleischverfärbung an der Luft.
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