Kegeliger Risspilz – Mai 2013
Kegeliger Risspilz
Inocybe rimosa
(Bulliard 1788 : Fr.) Kummer
rimosus = rissig
geschrieben von Ingeborg Dittrich
Allgemeines
In der Gattung Inocybe = Risspilze sind kleine bis mittelgroße Blätterpilze vereinigt, die durch kegelförmige Hüte, radialfaserige Huthaut, oft eingerissenen Hutrand und schmutzig-tabakbraunen Sporenstaub gekennzeichnet sind.
Des weiteren sind Geruch, weiße Lamellenschneide, weißmehlige Stielspitze, Zystiden- und Sporenform mögliche Erkennungsmerkmale. Wenn auch die Gattung im Allgemeinen leicht kenntlich ist, so sind die etwa 100 mitteleuropäischen Arten wegen ihres Formenreichtums meist nur mikroskopisch bestimmbar.
Vorkommen
- Juni bis Oktober;
- in Wäldern, Parkanlagen, Gebüschen, sogar in Dünen;
- häufig, meist gesellig in kleinen Gruppen.
Typische Erkennungsmerkmale
-
Die für einen Risspilz beachtliche Größe
- Der honiggelbe, spitzbuckelige Hut, der nach außen geschweift und stark ist
- Die aschgrauen bis olivbräunlichen Lamellen mit weißflockiger Schneide
- Der deutliche Sperma-Geruch
- Die weißmehlige Stielspitze
- Die glatten Sporen
Makroskopische Merkmale
Der 3 – 7 cm große Hut ist anfangs glockig, dann ausgebreitet geschweift geformt und besitzt auch im späteren Stadium einen kegelförmigen Buckel; die Hutfarbe wird mit strohocker bis gelbbräunlich beschrieben; die Hutoberfläche ist radialfaserig, der Hutrand oft tief eingerissen. Die erst blassgelblichen, dann olivgelblichen, schließlich olivbraunen Lamellen sind dichtstehend, schmal, fast frei und besitzen weißflockige Schneiden. Der zylindrische, ziemlich lange Stiel (3-8/0,5-1 cm) verfärbt sich mit zunehmendem Alter von blass- bis ockerbräunlich; er ist längsfaserig, an der Spitze weißmehlig, besitzt keine Basisknolle, der Schleier ist rasch vergänglich. Das weißgelbliche, im Stiel auch schmutzigbräunliche Fleisch ist von faseriger Beschaffenheit, verfärbt sich mit FeSO4 grün, riecht deutlich spermatisch und schmeckt mild-fade (bei Risspilzen sollte man jedoch Kostproben unterlassen). Das Sporenpulver in Masse ist schmutzig-bräunlich gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Die großen länglich-eiförmigen Sporen sind glatt und nach Kühner-Romagnesi 10-14/5,5- 7,5 μm groß;
auf den Lamellenflächen befinden sich keine echten Zystiden, an den Schneiden dagegen Cheilozystiden.
Verwertbarkeit
Giftig, mit wechselndem Muscaringehalt; nach Genuss des Pilzes treten Schweißausbrüche in unterschiedlicher Stärke auf.
Verwechslungen
Hier ist zunächst Inocybe curreyi Berk. zu nennen, kaum gebuckelt, ocker- bis bernsteinfarbener Hut, ohne Sperma-Geruch. Ähnlich ist der Zapfensamige Risspilz, Inocybe praetervisa, sein gelber Hut ist kleiner und nicht so rissig, der Stiel besitzt ein gerandetes Basisknöllchen, die Sporen sind zapfig-höckerig, fast sternförmig. Der Gefleckte Risspilz, Inocybe maculata, besitzt weiße angedrückte Schüppchen auf dem Hutscheitel, glatte Sporen und einen dunkelkastanienbraunen Hut.
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