Beutel-Stäubling – November 2012

Lycoperdon excipuliforme

Beutel-Stäubling

Lycoperdon excipuliforme

(Scop.) Pers. 1801,

excipuliformis = sackförmig

Vorkommen

  • Juli bis November;
  • ausgesprochener Waldbewohner, häufig zwischen Moosen, seltener auf Weideland und an Wegrändern.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die großen Ausmaße der Fruchtkörper (bis zu 20 cm Höhe);
  2. Der lange, faltig-sackartige, deutlich vom Kopfteil abgesetzte Stiel;
  3. Der Kugelige, zunächst immer körnig-stachelige Kopfteil;
  4. Die warzigen Sporen.

Makroskopische Merkmale

Der erst weißliche, später bräunliche Fruchtkörper ist in seiner Größe recht schwankend (7-17 cm). Er ist deutlich in einen kugeligen Kopfteil (4-11 cm breit) und einen langen zylindrischen Stielteil (8-10 cm hoch, 4,6 cm breit) gegliedert. Bei Reife zerfällt der bloßliegende Kopfteil mit der fertilen Gleba vollständig, während der schwammige Stielteil mit der sterilen Subgleba in der noch vorhandenen Endoperidie länger erhalten bleibt.

Exoperidie: jung weiß, später bräunlich, die anfangs reichlichen Stacheln gehen bei Feuchtigkeit rasch verloren, können aber auch mit sternförmiger Zeichnung auf der Endoperidie eintrocknen.

Endoperidie: sie verfärbt sich während des Reifens von weiß über gelboliv zu gelb- bis graubraun, an der Stielbasis auch rotbraun; sie ist dünn und wird im Laufe der Entwicklung rissig und brüchig, so dass plattenförmige Bruchstücke abfallen, nur im Stielteil bleibt sie becherartig erhalten.

Gleba: ohne Mittelschopf, von weiß über olivgrün zu dunkelolivbraun bis graubraun verfärbend.

Subgleba: großzellig und stark entwickelt, nicht scharf von der Gleba getrennt, alt oliv- bis umberbraun, etwas purpurfarben.

Sporenpulver: reif sehr dunkelolivbraun, notreif olivgrün.

Lycoperdon excipuliforme

Mikroskopische Merkmale

 

Sporen: kugelig, 4-5-6,5μm groß, bräunlich, mit schwach lichtbrechendem Tropfen im Innern, fein- bis grobwarzige Oberfläche, oft mit abgebrochenen Sterigmenresten vermischt;

Capillitium: dünnwandig, spröde, nicht septiert, zweiteilig verzweigt, max. 4-6 μm breite oliv- bis dunkelbraune Fasern.

Lycoperdon excipuliforme

Basidien 10-16/7-9 μm, 4sporig
Sterigmen 5-10-15-25-30 μm, brechen wohl an der Basis ab, ältere Basidien 
können deshalb 2-3-sporig erscheinen.

Lycoperdon excipuliforme

Mikrozeichnungen: Dr. Maser

Verwertbarkeit

Essbar, solange die Gleba weiß und fleischig ist.

Verwechslungen

Unreife jüngere Exemplare können mit dem Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum) verwechselt werden; bei Reife ist aber die Mündungspapille ein sicheres Unterscheidungsmerkmal.

Der etwa gleichgroße Hasenstäubling ( Lycoperdon utriformis) , ist viel plumper von Gestalt, besitzt nicht den abgesetzten Siel, aber seine typisch felderig-getäfelte Oberfläche, auch sind seine Sporen nicht warzig, sondern glatt.

Calvatia candida ist kleiner, besitzt eine nur schwach entwickelte Subgleba, ein in größeren Abständen , aber deutlich septiertes Capillitium, die weißen Fruchtkörper sind mitunter rötlich gefleckt.

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